Die Internationale Gesellschaft für Zukunfts- und Trendberatung hat zentrale Trends künftigen Wohnens untersucht. Wie wirkt sich die zunehmende Mobilität auf das Wohnen aus? Welche Rolle wird das „Smart Home“ spielen?
Die Wissenschaftler haben fünf Trendfelder ausgemacht: Wohnen wird dezentral, Raumzonen lösen starre Raumstrukturen ab, Wohnen wird gesundheitsfördernd und ökologischer, Städte müssen mehr identitätsstiftende Komponenten bieten, Wohnen wird spontaner. Aber „urbanes Kleinraumwohnen“ und stapelbare Wohnmodule als Ausweg aus der Wohnungsknappheit? Beängstigend: Werden wir künftig tatsächlich nicht mehr in vollständig ausgestatteten Wohnungen leben, sondern den privaten Wohnraum auf das persönlich Wichtigste und die täglich notwendigsten Wohnfunktionen beschränken und andere – wie Kochen oder ein Bad nehmen – einfach „outsourcen“? Wohnen wird sich dann nicht mehr nur auf die eigenen vier Wände reduzieren, sondern als „kollaboratives Leben“ das gesamte Umfeld umfassen. Drei Zimmer, Küche, Bad, und das lebenslänglich, haben für eine hochgradig mobile und vernetzte Gesellschaft laut Studie keine Zukunft. Ständiger Wandel statt Bleiben? Der Mensch ohne jede Privatheit? Die Studie bietet mehr Fragen als Antworten. Auch über die Bezahlbarkeit des neuen Wohnens sagt sie nichts aus.
rb
MieterMagazin 1+2/14
Varga, Christiane; Seidel, Adeline; Lanzinger, Christof; Gatterer, Harry: Zukunft des Wohnens. Kelkheim 2013,
115 Seiten, zurzeit nur als PDF erhältlich, 150 Euro
27.02.2014