Raus aufs Land oder in der Stadt bleiben? Wer kann es sich noch leisten, in der City zu wohnen? Wer muss – mehr oder weniger freiwillig – ins Umland ziehen? Das Hamburger Beratungsunternehmen „Analyse & Konzepte“ hat die aktuellen Wanderungsbewegungen von Mietern in mehreren Metropolen untersucht. Das Ergebnis für Berlin: Die Stadt wird jünger.
Insbesondere in der Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen hat es in den vergangenen Jahren in den großen deutschen Städten einen beträchtlichen Austausch der Bevölkerung gegeben. Menschen aus dieser Altersgruppe sind flexibel und zahlungskräftig. „Sie ziehen in der Regel aus beruflichen Gründen in die Stadt und verfügen über die finanziellen Mittel, ihre Wohnwünsche umzusetzen“, stellt die Studie fest. Begehrt sind bei dieser Klientel vor allem die zentrumsnahen Lagen mit gutem Image und funktionierender Infrastruktur. In Berlin waren 2012 fast 52.000 Zuwanderer 30- bis 50-Jährige. Insgesamt zogen 2013 rund 127.500 Personen aus Berlin weg, davon 28.300 ins Umland. 169.500 Bewohner sind neu nach Berlin gekommen.
Die Mobilität älterer Haushalte ist nach wie vor gering. Trotzdem: Aus Berlin ziehen mehr Senioren weg, als neu in die Stadt kommen – trotz der besseren Infrastruktur und des guten Kulturangebots. Bei Familien gibt es zwei Tendenzen: Für die einen ist das Umland attraktiv, andere wollen aufgrund der guten Infrastruktur in der Stadt bleiben – wenn sie die steigenden Mieten noch bezahlen können.
07.03.2015