Mit Entwürfen für Typenbauten geben die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften der Diskussion um standardisiertes Bauen neuen Schwung. Sie präsentieren Projekte, die sowohl in eine Lücke, auf eine freie Fläche, als auch auf Dächer passen. Die Vorteile: Kürzere Bau- und Planungszeiten, reduzierte Kosten und bezahlbarer Wohnraum.
Die sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen haben mit einer Broschüre ihre Entwürfe für neue Typenbauten in Berlin präsentiert und damit die Diskussion angestoßen, wie sich die Hauptstadt baulich weiter entwickeln soll. Im Rücken haben sie dabei anspruchsvolle Zahlen: Immerhin lautet ihre Aufgabe, bis 2026 rund 60.000 Wohnungen in der Hauptstadt zu errichten. Um das zu schaffen, wollen sie wieder typisiert und standardisiert bauen, also mehrfach mit den gleichen Entwürfen und Elementen arbeiten. Die Vorteile liegen auf der Hand: verkürzte Bau- und Planungszeiten, reduzierte Herstellungskosten, bezahlbarer Wohnraum. „Wer günstig vermieten soll“, erklärte auch Bau-Staatssekretär Sebastian Scheel dazu, „muss vorher kostensparend gebaut haben.“
Die Überlegungen zu einer standardisierten Bauweise gehen derzeit in zwei unterschiedliche Richtungen. Einerseits werden Typen vorgeschlagen, die – unabhängig von der Konstruktion – auf modularen Grundrissen basieren. Andererseits stehen Häuser mit hohem Vorfertigungsgrad und auch Hybridlösungen zur Diskussion.
Die Degewo, größte landeseigene Wohnungsbaugesellschaft, hat bereits vor zwei Jahren ein eigenes Planungsbüro gegründet und eigene Standards für den Bau neuer Mietwohnungen entwickelt. Diese setzt das Unternehmen derzeit in 45 Neubauprojekten um.
Rosemarie Mieder
27.01.2018