Das Corona-Jahr 2020 brachte Berlin deutlich sauberere Luft: Erstmals wurde der seit 2010 geltende Grenzwert für Stickstoffdioxid-Belastung eingehalten. Wer aber in der Neuköllner Karl-Marx-Straße seine Laufschuhe angezogen hat oder aufs Rad gestiegen ist, musste trotzdem zu bestimmten Zeiten „dicke Luft“ einatmen.
„Hauptstadtluft“ heißt eine App der Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr, die im Stundentakt aktualisierte Modelldaten zur Luftqualität an Berliner Hauptverkehrsstraßen bereithält. Gemessen werden die Schadstoffe NO2 (Stickstoffdioxid) und der sogenannte Feinstaub (PM10). Die Belastung wird in Konzentrationsklassen unterteilt und in sechs Farben auf den Abschnitten des Berliner Hauptverkehrsstraßennetzes angezeigt. Die Extreme: Dunkelgrün steht für saubere Luft, dunkelrot für hohe Belastung. Für Nebenstraßen werden keine Werte berechnet, denn die Luftbelastung ist hier in der Regel sehr viel niedriger. Weil auch die aktuelle Verkehrslage mit Staus und Straßensperrungen mit der App abgerufen werden kann, könnte der Blick auf die „Hauptstadtluft“ so alltäglich werden wie der auf die Wetterdaten. Kostenfrei verfügbar ist die App über Google Play Store und Apple Store.
rm
www.berlin.de/senuvk/umwelt/luftqualitaet/de/luftreinhalteplan_projekte/luftqualitaet_an_strassen.shtml
28.01.2021