Die Initiative §25/11, benannt nach dem Internationalen Tag der Gewalt an Frauen am 25. November, will für das Tabu-Thema häusliche Gewalt sensibilisieren – und zwar dort, wo sie stattfindet: in den Wohnhäusern.
„Haustiere sind in diesem Haus nicht gestattet. Und was ist mit Monstern?“ 1600 grüne Plakate mit ähnlichen Aussagen hängen mittlerweile in Berliner Hauseingängen. „Nicht, weil wir glauben, dass sich Täter davon abschrecken lassen, sondern weil wir den Frauen vermitteln möchten, dass sie nicht alleine sind und dass es Unterstützungsangebote gibt“, erklärt Elke Ihrlich vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF e.V.). Dieser hat die Kampagne mit Unterstützung der Agentur PEIX Health Group vor einem Jahr gestartet und kürzlich verlängert.
Kernstück ist neben den Plakaten eine Anlage zum Mietvertrag. Darin erklären Vermieter, dass ihr Haus frei von häuslicher Gewalt bleiben soll. Neu einziehende Mieter werden darauf hingewiesen, dass Gewalt nicht toleriert wird. Zudem ist, ebenso wie auf den Plakaten, die Telefonnummer der Beratungsstelle des SkF abgedruckt, so dass Betroffene, aber auch Nachbarn wissen, wo sie sich hinwenden können. „Wir vermitteln auch weiter an Beratungsstellen für Täter“, sagt Ihrlich.
Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) und etliche Vermieter unterstützen die Kampagne durch Aufhängen der Plakate. Doch bisher erwägt lediglich eine Genossenschaft, die Anlage zum Mietvertrag zu verwenden. „Da gab es viele Bedenken, obwohl es keine rechtsverbindliche Vereinbarung ist, die eine Kündigung zur Folge haben könnte“, bedauert Ihrlich.
Birgit Leiß
Website der Initiative:
https://paragraph2511.de
Beratungsstelle SkF: Tel. 030 622 22 60
29.01.2022