Luftreiniger waren früher im Privatbereich ein Nischenprodukt, etwa für Pollenallergiker. Doch seitdem Familienfeiern und Spieleabende mit Freunden zur potenziellen Gefahr geworden sind, ist die Nachfrage rasant gestiegen. Halten die Geräte, was sie versprechen: Viren aus der Luft zu filtern?
Die Stiftung Warentest hat sieben Geräte zu Preisen von 171 bis 455 Euro geprüft. Am Anfang, also mit frischem Filter, schaffen es alle, die Raumluft von virentragenden Aerosolpartikeln zu reinigen. Doch nach längerer Betriebsdauer überzeugten nur vier Geräte. „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Filter regelmäßig ausgetauscht werden müssen und dadurch zusätzliche Kosten entstehen“, sagt test-Redakteur Stephan Scherfenberg. Jährlich muss man inklusive Stromverbrauch mit rund 70 bis 220 Euro rechnen, wobei der Testsieger, der Xiaomi Mi Air Purifier Pro, die höchsten Kosten verursacht, dafür aber in der Anschaffung günstig.
Alle Geräte reinigen die Raumluft viermal pro Stunde komplett, wie es vom Umweltbundesamt empfohlen wird. Befindet sich eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Raum, sinkt mit dem Einsatz des Luftreinigungsgeräts die Virenkonzentration deutlich. Den besten Effekt erziele man, so die Stiftung Warentest, wenn man zusätzlich regelmäßig lüftet.
Alle getesteten Geräte filtern auch Pollen gut aus der Luft, bei Formaldehyd enttäuschen dagegen die meisten. Neben dem Testsieger überzeugte hier nur das Gerät Ideal AP30 Pro.
Besonders leise sind die Luftreiniger nicht. Wenn sie auf höchster Stufe laufen, sind sie in etwa so laut wie eine Dunstabzugshaube und können den Kaffeeklatsch durchaus stören.
Birgit Leiß
Online ist er für 3,50 Euro abrufbar unter
www.test.de/luftreiniger
29.01.2022