Qualifiziertes Personal ist knapp in Berlin. Weitere Mietenanstiege verschärfen das Problem. Denn wer keinen bezahlbaren Wohnraum findet, denkt über einen Umzug und dann eine neue Arbeitsstelle nach. Beides darf auch außerhalb liegen: auf dem Land oder in einer anderen Stadt.
Die Mietpreise und die wenigen freien Wohnungen spitzen im Großraum Berlin die Lage am Arbeitsmarkt zu. Mehr als sechs von zehn Berufstätigen sind unzufrieden mit dieser Situation und fast jede:r fünfte Beschäftigte hat schon einmal seine Anstellung wegen zu hoher Mieten aufgegeben – deutlich mehr als noch vor drei Jahren (sieben Prozent). Das fand die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) durch eine Umfrage heraus. Obwohl Berlin für viele noch immer attraktiv ist – das belegt auch das kontinuierliche Bevölkerungswachstum – würden zwei Drittel der Berufstätigen bei einer kräftigen Mieterhöhung über einen Arbeitsplatzwechsel nachdenken. Vor allem für unter 35-Jährige kommt der Umzug in eine andere Stadt oder aufs Land infrage – unter der Voraussetzung, dass sie dort bezahlbares Wohneigentum oder Bauland erwerben können. Ältere Berufstätige sehen dagegen in erster Linie das Problem, in der Großstadt bezahlbaren Mietwohnraum zu finden.
Gestützt und ergänzt wird die PwC-Studie durch eine bundesweit repräsentative Telefonumfrage der DLE Land Development GmbH zu wachsenden Problemen bei der Wohnungssuche. Für Unternehmen sehen die befragten Beschäftigten durchaus Handlungsoptionen, um ihr Personal zu halten: 79 Prozent der Befragten plädieren für Mietzuschüsse oder die Übernahme von Fahrtkosten. Mehr als drei Viertel finden eine Finanzierung von Homeoffice-Ausstattungen sinnvoll.
Rosemarie Mieder
27.01.2023