Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Sie können Ihren Leserbrief auf www.berliner-mieterverein.de/mietermagazin/leserbrief-schreiben.htm eingeben oder per Post an Berliner Mieterverein, Redaktion MieterMagazin, Spichernstraße 1, 10777 Berlin schicken.
Betr.: MieterMagazin 12/2022: Gendersensible Sprache
Grund zum Abbestellen
Im letzten MieterMagazin – oder wird das in Zukunft Mieter:innen-Magazin heißen? – schreibt Herr Sethmann auf Seite 13 einen Beitrag, bei dessen Lesen mir Worte wie Mietende und Vermietende oder Vermieter:innen und Mieter:innenanteil ziemlich aufstoßen. Ich glaube, mit den Worten Mieter und Vermieter wird jeder einverstanden sein. Und das Wortungetüm Mieter:innenanteil kann man auch umschreiben: Anteil für die Mieter. Wenn die Sprache im MieterMagazin weiterhin so unmöglich gegendert wird, wäre das ein Grund für mich, das Magazin abzubestellen.
J. Heimendahl per E-Mail
Betr.: Link-Angaben
Mehrwert
Ich habe mir zwischen den Jahren mal Zeit genommen, um die letzten vier Ausgaben Ihres Magazins in Ruhe nachzulesen und einigen der vielen Links zu folgen, die Sie in den Artikeln angeben. Ich bin sehr beeindruckt, wie schnell ich an vertiefende Infos zum Beispiel zu Klimaschutz, CO2-Rechner und Wärme-Wende gekommen bin. Das Lesen des MieterMagazins ist für mich ein echter „Mehrwert“ – bitte macht mit der Verlinkung und Vernetzung Eurer Quellen so weiter.
R. Sonnenberger per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 12/2022, Seite 12, Birgit Leiß:
Wohngeldreform – Der Zuschuss wird sich im Schnitt verdoppeln
Freude über ein vergiftetes Geschenk?
In Ihrem Artikel zur Wohngeldreform verkünden Sie die frohe Botschaft: „Der Zuschuss wird sich im Schnitt verdoppeln.“ Ich muss mich schon sehr wundern, wie etwas so Schlimmes überall als gute Nachricht dargestellt wird.
Vermieter haben in den letzten Jahren sehr gute Gewinne abschöpfen können – mit weiter steigender Tendenz. So berichtete das MieterMagazin vor einiger Zeit, dass der durchschnittliche Mieter eines börsennotierten Wohnungsunternehmens einen nicht unerheblichen Teil seiner Miete für die Rendite der Aktionäre aufwenden muss. Versuche, dem durch eine Regulierung des Mietenmarktes entgegen zu wirken, wurden erfolgreich vereitelt. Statt dessen nimmt man nun Steuergelder in die Hand, um weite Teile der Bevölkerung zu Leistungsempfängern zu machen. Damit bereitet man weiteren Mietsteigerungen den Weg und befördert die Umverteilung von unten nach oben.
Erinnern wir uns an die hitzige Debatte zur sogenannten Reform des Bürgergeldes. Hier wurde immer gemahnt, man müsse den Abstand zwischen Leistungsempfängern und Geringverdienern wahren. Würde man die Mieten per Gesetzgebung, etwa durch einen Bundesmietendeckel, auf einem niedrigeren Niveau halten, bliebe Geringverdienern und allen anderen mehr von ihrem Einkommen übrig. Transferleistungen, die sich ja zum Teil aus den Mietkosten berechnen, würden dann automatisch sinken, ohne dass Leistungsempfängern weniger Geld zur Verfügung stünde. Der Abstand zwischen Leistungsempfängern und Geringverdienern bliebe gewahrt, und es würde keinerlei Steuergelder kosten.
Stattdessen, sollen wir uns über ein vergiftetes Geschenk freuen, das wir auch noch selbst bezahlen dürfen. Wer hat uns verraten? Spezialdemokraten!
T. Hötger per E-Mail
24.01.2023