15 Jahre stand er in Diensten des Berliner Mietervereins, jetzt verlässt Volker Schröder die Buchhaltung seines langjährigen Arbeitgebers.
Er geht in Rente, aber gewiss nicht in den Ruhestand. Ja, er geht sogar etwas vorzeitig, vielleicht um möglichst viel von den Dingen auskosten zu können, für die man mit einem Fulltime-Job die Zeit nicht findet. Die Buchhaltung ist gewissermaßen das Herz des Vereins. Dass man sie auch mit Herz führen kann, das hat Volker Schröder bewiesen. Mit Ausdauer und Geduld begegnete er dem rasanten Mitgliederanstieg in den 90er Jahren, kümmerte sich um korrekte Buchungen, Neubeitritte und Kündigungen, Gehälter und Honorare. Dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Mitgliedsbeitrag im Einzelfall auch schon wehtun kann, dafür fanden die Mitglieder bei ihm oft Verständnis. In den 15 Jahren seines Wirkens hat sich gerade in der Datenverarbeitung viel verändert. Mit manchmal geradezu stoischer Gelassenheit ging er diesen Weg mit und wenn es mal brenzlig wurde, war er zur Stelle. Mit Geduld und Ausdauer betreibt Volker Schröder auch seine Steckenpferde, die ihn bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht haben. Mit der „Aktion 18. März“, die er personifiziert, gelang ihm gegen den Widerstand vieler Berliner Bausenatoren die Umbenennung des Platzes vor dem Brandenburger Tor in „Platz des 18. März“, in Erinnerung und Gedenken an die Märzgefallen aus dem Jahre 1848. Dass so einer auch die 42 km lange Marathonstrecke schafft, verwundert nicht.
„Wir wollen den Frieden, aber nicht die Ruhe“, rief Georg Jung von der Vereinigung Berliner Demokraten 1848 auf dem Friedhof der Märzgefallenen den Trauergästen zu. In diesem Sinne wünschen Vorstand, Geschäftsführung und Mitarbeiter des BMV dem scheidenden Buchhalter alles Gute und weiter „unruhige Zeiten“.
rw
MieterMagazin 3/06
Volker Schröder
Foto: privat
02.10.2016