Die Gesobau-Mieter im Reinickendorfer Märkischen Viertel sind sauer auf ihren Vermieter. Während eines Bürgerforums redeten sich 600 Bewohner ihren Frust von der Seele. Ihre Kritik blieb nicht ungehört.
Von mangelnder Sauberkeit, Sicherheit und Ordnung war da die Rede. Außerdem beanstandeten die Bewohner die schlechte Dienstleistungsmoral der Gesobau-Servicepunkte. Auch die Instandhaltung der Häuser sei gerade mit Blick auf marode Fenster, Wasser- und Abwasserleitungen mehr als mangelhaft. Nach den Protesten zeigt die städtische „Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau“ (Gesobau) nun Einsicht. „Wir sind uns der Probleme bewusst und gehen sie jetzt an. In diesen Tagen ist unser neues Projekt ,SOS – Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit‘ gestartet. In Kooperation mit dem Bezirk und der Polizei verstärken wir unsere Präsenz auf der Straße. Wir planen, mehr Sicherheitskräfte einzusetzen und die Hausmeisterdienste und die Sauberkeit in den Außenanlagen straffer zu kontrollieren“, sagt Gesobau-Sprecher Matthias Gaenzer. Zusätzlich sollen die Servicepoints ab sofort mieterfreundlicher werden. Zum Thema „marode Fenster“ hat es bereits ein erstes Treffen zwischen Gesobau und dem Gesamtmieterbeirat gegeben. Grundsätzlich will man sich fortan häufiger an einen Tisch setzen. Allein der Forderung der Mieter nach der Wiederkehr der vor Jahren abgeschafften Hausmeister kann die Gesobau nicht nachkommen. „Das würde die Betriebskosten in die Höhe treiben. Die externen Dienste sind bei gleichem Leistungsumfang im Schnitt etwa 30 Prozent preiswerter als die Hausmeister von damals“, so Gaenzer. Die Mieter wird das nicht freuen. Entscheidend ist für sie jedoch, dass ihre Kritik ernst genommen wird. „Wir sehen, dass sich die Gesobau bemüht und werden sie an ihren Taten messen“, sagt Rolf Dietmann vom Gesamtmieterbeirat.
san
MieterMagazin 3/06
Mieter beanstanden schlechte Dienstleistungsmoral: Gesobau-Service-Punkt
Foto: Sandra Klose
18.04.2013