„Die Bundesregierung muss jetzt auf neuere Wohnungsmarktentwicklungen reagieren und notfalls gegensteuern“, forderte Mieterbundspräsidentin Anke Fuchs (SPD) anlässlich der Jahrespressekonferenz des Deutschen Mieterbundes (DMB).
Die Entwicklung auf den Wohnungsmärkten ist weiterhin unterschiedlich. In Regionen mit Nachfragedruck sei auch der Mietwohnungsneubau weiterhin wichtig, erklärte die DMB-Präsidentin Anke Fuchs. Republikweit wurden 2005 lediglich 234.000 Wohnungen fertiggestellt, davon nur ein kleiner Teil im Mietwohnungsbau. Bundesweit sind die Wohnkosten um 2,9 Prozent gestiegen, fast doppelt soviel wie in den beiden Jahren zuvor. Dieser Anstieg der Warmmieten ist ganz erheblich auf die Erhöhung der Energiepreise zurückzuführen. Diese Entwicklung trifft die Wohnungsmärkte nahezu gleich. Maßnahmen und Förderungen mit dem Ziel der Energieeinsparung haben deshalb höchste Priorität, bekräftigte Anke Fuchs und bewertete das Regierungshandeln zustimmend.
Kritisch beurteilt wird hingegen der fortschreitende Handel mit großen Wohnanlagen und Wohnungsunternehmen. Internationale Investorengruppen wie Annington, Cerberus oder Fortress kaufen vor allem die öffentlichen Wohnungsbestände auf, sie sind schon heute die größten Vermieter Deutschlands. „Dieser Trend muss gestoppt werden. Wohnungen sind nicht nur Wirtschaftsgut und Renditeobjekt. Von Seiten der Politik darf nicht durch Real Estate Investment Trusts (REITs) das Geschäft mit öffentlichen Wohnungen zusätzlich unterstützt werden“, verlangt die Mieterbundspräsidentin.
DMB/rw
MieterMagazin 3/06
Wohnungen sind nicht allein Renditeobjekt: Der Deutsche Mieterbund warnt vor der Einführung von REITs (hier: Börse Berlin)
Foto: Rolf Schulten
31.07.2013