Zusammen mit der Preiserhöhung vom Jahresanfang konfrontierte die GASAG die Berliner Haushaltskunden in den vergangenen vier Monaten mit über 20 Prozent Preissteigerung. Der vorgesehene zukünftige Wettbewerb dürfte die Preise senken.
Auf „Abzocke“-Vorwürfe reagierte die GASAG mit der Bekanntgabe von Details ihrer „fairen Preiskalkulation“. Von Verbraucherschützern und vom Bund der Energieverbraucher werden diese Informationen als völlig ungenügend bezeichnet. Ihnen fehlen die Angaben, wo und zu welchem Preis die GASAG Erdgas eingekauft hat. Offen bleibe auch die Frage, wie sich die Kosten des Leitungsnetzes zusammensetzen.
Gegen die bereits bei der vorletzten Preisanhebung fehlende Transparenz klagten viele Verbraucher. Am 10. April wird vor dem Landgericht Berlin die Verhandlung beginnen.
Mit Preisbewegungen nach unten wird auf jeden Fall gerechnet. Die Bundesnetzagentur hat den Gasmarkt für den Wettbewerb geöffnet: Die Gasmonopole müssen ihre Transportnetze ab Oktober allen Anbietern zur Verfügung stellen. Ziel ist es, dass auch private Verbraucher ihren Gaslieferanten selbst wählen können. Um wie viel der Gaspreis sinkt, hängt entscheidend von den Verbrauchern ab: Nutzen diese die Möglichkeit zum Wechsel, kann das zu einem größeren Preiskampf unter den Gasanbietern führen.
Clara Luckmann
MieterMagazin 3/06
Noch immer undurchsichtig:
die Kalkulation der Berliner GASAG
Foto: Maik Jespersen
31.07.2013