Die Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ im Rathaus Schöneberg vermittelt Geschichte über die biografische Perspektive von jüdischen Familien: Die ehemaligen jüdischen Nachbarn aus dem Bayerischen Viertel und dem gesamten Bezirk Tempelhof-Schöneberg lassen in persönlichen Dokumenten und Fotografien eine Vorstellung vom Leben in Berlin vor 1933 aufscheinen und führen die Schritte der Ausgrenzung und Entrechtung, Vertreibung, Deportation und Ermordung von Berliner Juden vor Augen.
Von den etwa 160.000 Berliner Juden lebten mehr als 16.000 vor 1933 in Schöneberg, über 2000 in Tempelhof. Nur etwa 10.000 konnten fliehen und fanden Aufnahme in anderen Ländern. Weit über 6000 Menschen wurden allein aus diesem Bezirk vor den Augen ihrer Nachbarn deportiert. In der auf mittlerweile 120 Alben angewachsenen Sammlung befinden sich Dokumente von so bekannten Personen wie Helmut Newton, Carl Zuckmayer und Maria Leo, aber auch sehr persönliche, bisher nicht veröffentlichte Dokumente und Fotos aus dem Besitz unbekannter Familien.
js
MieterMagazin 3/08
„Wir waren Nachbarn –
120 Biografien jüdischer Zeitzeugen“,
Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz,
noch bis zum 27. April 2008,
Samstag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr,
Eintritt frei
12.07.2013