Der Stromkonzern Vattenfall Europe Berlin senkt rückwirkend zum 1. Januar die Strompreise um 1,7 Prozent und gibt eine Preisgarantie für das Jahr 2008. Erst im letzten Sommer hatte Vattenfall allerdings durchschnittlich 6,5 Prozent mehr von seinen Kunden verlangt.
Dass Vattenfall seit der letzten Preiserhöhung mit akutem Kundenschwund konfrontiert ist, mochte der Konzern nie so recht zugeben. Die jetzige Tarifsenkung begründet das Unternehmen mit „Kostenentlastungen“ – die Bundesnetzagentur hat vor Kurzem die Gebühren für die Nutzung der Netze gesenkt. Mit dem niedrigeren Strompreis setze Vattenfall ein weiteres Signal im Stromwettbewerb und unterstreiche sein kundenorientiertes Handeln, so Konzernsprecher Olaf Weidner.
Der Verbrauchspreis im Tarif „Berlin Basis Privatstrom“ wurde von 19,30 auf 18,92 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Am Grundpreis ändert sich nichts. Wer im Jahr 2900 Kilowattstunden Strom verbraucht, zahlt nun rund 619 statt bislang rund 630 Euro. Die Strompreissenkung wird bei der nächsten Jahresrechnung berücksichtigt. Eine Meldung des aktuellen Zählerstandes ist nicht erforderlich. Die Verbraucherzentrale Berlin will die weitere Preisentwicklung bei Vattenfall genau beobachten. Schließlich lägen die Preise immer noch deutlich über dem Niveau vom ersten Halbjahr 2007.
Vattenfall kündigte außerdem an, bundesweit einen günstigeren und nur über Internet buchbaren Stromtarif einzuführen. Das neue Produkt „Easy“ werde schrittweise auf ganz Deutschland ausgeweitet.
Kristina Simons
MieterMagazin 3/08
Berlins größter Stromversorger senkte zum Jahresbeginn geringfügig den Verbrauchspreis
Foto: Christian Muhrbeck
09.04.2013