Anfang Januar haben die Befragungen zum Mikrozensus in Berlin begonnen. 18.000 Berliner Haushalte, ausgewählt nach einem mathematisch-statistischen Zufallsverfahren, bekommen im Laufe des Jahres Besuch von Interviewern des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg. Die Ausgewählten sind zur Auskunft verpflichtet.
Der Mikrozensus ist europaweit die umfangreichste und bedeutendste statistische Erhebung zur Haushalts- und Familienstruktur und zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der Bevölkerung. Die Daten bilden – vor allem zwischen den großen Volkszählungen – eine wichtige Grundlage für Entscheidungen in der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik. Auch der Berliner Mieterverein nutzt sie, zum Beispiel bei der Ermittlung von Leerstandszahlen, Wohnungsgrößen oder der Höhe der Miet- und Nebenkosten.
Die sorgfältig geschulten Interviewer müssen sich in den ausgewählten Haushalten schriftlich mit amtlicher Ankündigung anmelden und mit ihrem Interviewerausweis in Verbindung mit dem Personalausweis legitimieren.
Das Verfahren ist von der Datenerhebung über die Auswertung bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse mit dem Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, Dr. Alexander Dix, abgestimmt.
Für das gesetzlich vorgegebene Fragenprogramm des Mikrozensus besteht überwiegend Auskunftspflicht, freiwillig zu beantwortende Fragen sind gekennzeichnet. Auch wenn die Beantwortung der 186 Fragen auf den 56 Fragebogenseiten nach tagelanger Schwerstarbeit aussieht – erfahrene Interviewer mit dem Laptop brauchen dafür gerade mal zwanzig Minuten. Die Fragebögen können von den Haushalten auch als „Selbstausfüller“ in Papierform an das Amt für Statistik geschickt werden. Allerdings: Da ist der Aufwand wesentlich größer.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 3/10
Zählung von Amts wegen: Der Mikrozensus liefert grundlegende Daten für die Politik
Foto: Sabine Münch
Fragen beantwortet
das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg,
Tel. 90 21 33 32,
E-Mail: info@statistik-berlin.de
02.06.2013