Technische Geräte haben heutzutage selten eine lange Lebensdauer. Nicht nur, weil der technische Fortschritt sie in kürzester Zeit überholt, sondern auch, weil viele Geräte eine eingebaute Sollbruchstelle haben.
So gibt es Drucker, die nach einer vorherbestimmten Anzahl gedruckter Seiten nur noch eine ominöse Fehlermeldung von sich geben, Mobiltelefone, deren Akkus man nicht austauschen kann, Waschmaschinen, für die es schon nach wenigen Jahren keine Ersatzteile mehr gibt, und Fernsehgeräte, die man wegwerfen muss, nur weil die Tasten der Fernbedienung irreparabel ausgeleiert sind. Über solche „geplante Obsoleszenzen“ hat sich der Berliner Betriebswirt Stefan Schridde geärgert und vor einem Jahr die Aktion für nachhaltige Produktqualität „Murks? Nein danke!“ gestartet.
Auf einer Internetseite kann man melden, wenn ein Gerät wundersamerweise kurz nach Ablauf der Garantie den Geist aufgibt. Ziel ist es, Druck auf die Politik auszuüben, damit die Geldschneiderei und Ressourcenverschwendung unterbunden wird. Geplant sind unter anderem eine Kampagne zur Bundestagswahl und ein „Murkseum“, in dem frühverschrottete Geräte vorgeführt werden. Der Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung hat „Murks? Nein Danke!“ 2013 mit dem Qualitätssiegel „Werkstatt N“ ausgezeichnet.
js
MieterMagazin 3/13
18.08.2013