Klaus Kinski, vor sich einen Strauß verblühter Rosen, um sich das Provisorium seine Berliner Wohnung 1960. Eine gaffende Menschenmenge zum Prozessauftakt gegen die Gladow-Bande. Berliner, die glücklich ein Care-Paket aus dem Schöneberger Rathaus trugen.
Für den Fotografen Harry Croner, geboren 1903 in Berlin, war die ganze Stadt eine riesige Bühne. Er fotografierte alles, was er vor seine Rollei bekam: Von den ganz großen Stars, die schon in den 1950ern zur Berlinale anreisten wie Gary Cooper, Ingrid Bergman und die junge Romy Schneider bis hin zum Lampenputzer am Ernst-Reuter-Platz. Dabei war Croner nicht etwa ein aufdringlicher Paparazzo. Im Gegenteil – wer seine Bilder betrachtet, bekommt ein Gefühl dafür, wie bescheiden er sich zurücknahm. Die Fotos aus vier Jahrzehnten anzuschauen, macht einfach Vergnügen. Sie zeigen eine Stadt, die sich aufgerappelt hat, wieder zu leben beginnt und sich in eine lebendige Metropole verwandelt.
rm
Bühne West-Berlin – Fotografien von Harry Croner aus vier Jahrzehnten.
Berlin, 29,90 Euro
8000 Fotos von Croner digitalisiert unter www.stadtmuseum.de
11.06.2018