Jede dritte Rechtsberatung bei den 320 Mietervereinen des Deutschen Mieterbundes (DMB) dreht sich um die Betriebskosten. In der Beratungsstatistik des DMB für das Jahr 2015 haben sich die Schwerpunkte nur wenig verschoben.
Rund 1,1 Millionen Rechtsberatungen haben die Juristen der Mietervereine im Jahr 2015 durchgeführt. Nach den Betriebskosten waren Wohnungsmängel, Mietminderung und Reparaturen mit knapp 20 Prozent das zweithäufigste Beratungsthema, gefolgt von allgemeinen Vertragsangelegenheiten. Bemerkenswert ist, dass sich die Mitglieder häufiger als in den Vorjahren zu einer Mieterhöhung beraten ließen. Dieser Anteil stieg von 9,5 auf fast 11 Prozent an. In den Großstädten geht es sogar schon in jeder achten Beratung um eine Mieterhöhung. Auch zu Kündigungen von Vermietern musste vermehrt beraten werden. 97 Prozent der Fälle konnten außergerichtlich geklärt werden.
Die Zahl der Mietrechtsstreitigkeiten vor Gericht ist 2015 spürbar gesunken. Knapp 261 000 mal begegneten sich Mieter und Vermieter vor den Amts- und Landgerichten – vier Prozent weniger als 2014. Mietrechtsstreitigkeiten bleiben aber die häufigste Art der Zivilprozesse.
Bei den Verfahren, die mit dem Rechtsschutz des DMB geführt wurden, sind wie in den Vorjahren die drei häufigsten Streitpunkte Vertragsverletzungen, Betriebskosten und Mietkaution. Anstiege gab es bei den Themen Eigenbedarf und fristlose Kündigung: Zusammen machen sie 10,2 Prozent der gerichtlichen Auseinandersetzungen aus.
Jens Sethmann
09.05.2017