1996 hatte der Bildhauer Gunter Demnig seinen ersten Stolperstein für Lina Friedemann im Gehweg vor dem Haus Oranienstraße 158 in Kreuzberg, ihrem letzten selbstgewählten Wohnort, verlegt – damals noch illegal. 7500 solcher Gedenksteine gibt es heute in Berlin.
Weltweit sind es inzwischen über 61.000. Neben den Stolpersteinen erinnern heute auch 15 Stolperschwellen an Orte der Verfolgung in der NS-Zeit.
Die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin zeigt zurzeit im Rathaus Charlottenburg eine eindrucksvolle Ausstellung zur Geschichte dieses Kunst- und Erinnerungsprojekts, das inzwischen organisatorisch und operativ von einer Stiftung betreut wird. Pro Monat kann das Team um Gunter Demnig maximal 440 Steine herstellen. Freie Termine für Verlegungen werden deshalb erst wieder ab September 2018 vergeben.
Übrigens: Die Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins kostet nur 120 Euro. Auch Pflegepatenschaften und eine Mitarbeit in den ehrenamtlichen Initiativen sind möglich. Die Aktion geht weiter.
rb
„Stolpersteine – Gedenken und Soziale Skulptur“
Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, bis zum 15. April, montags bis freitags 8 bis 18 Uhr. Eintritt frei.
27.02.2018