Wohnen, Mieten, Kaufen – alles wird teurer, für viele unbezahlbar. Die ZDF-Reporter Marcel Siepmann und Jonas Seufert gehen in der Doku „Die Spur – Das Milliardengeschäft mit dem Boden“ der Frage nach, wieso die Preise für Wohnraum so nach oben gehen und was das für die davon betroffenen Menschen bedeutet.
In Leipzig und Hamburg, Städte die „stellvertretend für die Misere“ stehen, haben die Autoren recherchiert, und es zeigt sich: Ja – auch die Baukosten gehen nach oben, Der Grund für die Missstände sind aber die hohen Bodenpreise. Diese steigen deutschlandweit schon seit Jahrzehnten. Anfang der 1960er Jahre hat ein Quadratmeter Bauland 7,60 Euro gekostet. 2020 waren es 200 Euro. Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dirk Löhr spricht vom Boden als „riesige Umverteilungsmaschine“. Auf der Seite der Gewinner steht der Bauunternehmer Christoph Gröner, der sich als „Spekulant“ sieht, „der nach den Regeln der sozialen Marktwirtschaft spielt“. Und der fragt, ob er sich denn nun auch noch dafür entschuldigen müsse, einen „lucky deal“ gemacht zu haben. Zu Wort kommen auch Mieterinnen und Mieter, unter anderem die, die sich gegen die Spekulation auf dem brachliegenden Holsten-Areal in Hamburg wehren, wo eigentlich Wohnungen gebaut werden sollten, aber seit Jahren nichts passiert. Kein Einzelfall in Deutschland, sondern einer von vielen, die die Autoren am Schluss ihrer Doku zu der Erkenntnis bringen: Boden darf keine x-beliebige Ware sein.
Amelie Kloas
24.02.2023