Wenn Fassaden gedämmt und Dachböden zu Wohnungen ausgebaut werden, verschwinden Nist- und Ruheplätze von Fledermäusen, Haussperlingen, Mehlschwalben, Mauerseglern und anderen Gebäudebrütern. Jahr für Jahr wird so der Lebensraum von Tieren wegsaniert, die nicht nur für die Artenvielfalt wichtig sind, sondern auch Natur in die Stadt bringen.
Zwar sind Bauherren gesetzlich verpflichtet, alternative Nisthilfen zu schaffen – was nicht aufwendig ist und von den Tieren in der Regel gut angenommen wird. Doch häufig wissen die ausführenden Baufirmen weder vom Vorhandensein der tierischen Bewohner noch von der Verpflichtung zur Umsetzung. Daher sind die Naturschutzbehörden auf die Meldungen aufmerksamer Anwohner:innen angewiesen. Wer Bauarbeiten im eigenen oder im Nachbarhaus beobachtet und weiß, dass dort Vögel ein- und ausfliegen oder nisten, sollte das der Naturschutzbehörde melden, am besten mit Fotos oder Videos. So kann das Amt gegenüber dem Eigentümer besser nachweisen, dass es gefährdete Tierarten im Haus gibt. In einigen Bezirken wie etwa Lichtenberg gibt es dafür Online-Formulare. Zusätzlich kann man seine Informationen an die Gebäudebrüterdatenbank der Stiftung Naturschutz Berlin oder an das vom Senat geförderte Projekt „Artenschutz am Gebäude“ des Naturschutzbundes, Landesverband Berlin weitergeben. Die Informationen dienen dazu, den Bestand in Berlin zu erfassen und zu kartieren.
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Gebäudebrüterdatenbank der Stiftung Naturschutz:
https://berlin.artenfinder.net/projekte/gebaeudebrueter
Projekt des Nabu:
https://berlin.nabu.de/stadt-und-natur/projekte-nabu-berlin/artenschutz-am-gebaeude/index.html
In den Bezirken zuständig ist die Untere Naturschutzbehörde.
24.02.2024