Das Programm zur Förderung von energetischen Sanierungen wurde gerade einmal zur Hälfte ausgeschöpft. Aber Bausenator Christian Gaebler (SPD) spricht von einem guten Start.
Insgesamt 848 Mietwohnungen profitieren von Fördergeldern des Programms „Soziale Wohnraummodernisierung SWM 2023“ in Höhe von 36 Millionen Euro für eine energetische Sanierung. Ausgestattet war das im letzten Jahr neu aufgelegte Programm mit 70 Millionen Euro – gut die Hälfte der Gelder blieb also liegen. Trotzdem verbreitet Bausenator Gaebler Optimismus, das Programm werde „gut nachgefragt“.
Die Förderung soll einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und Gebäudeeigentümer:innen Sanierungsanreize geben. Es werden Zuschüsse von 480 bis 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche vergeben – je nachdem, welcher Standard erreicht wird. Mindestanforderung ist der sogenannte Effizienzhausstandard 85.
Um preisgünstigen Wohnraum zu sichern, ist an die Förderung eine 15-jährige Mietpreis- und Belegungsbindung geknüpft. Die Umlage der Modernisierungskosten auf die Miete ist auf maximal 0,50 Euro pro Quadratmeter monatlich beschränkt.
Der Berliner Mieterverein hält den Zeitraum der vorgesehenen Sozialbindung für viel zu kurz – der privaten Wohnungswirtschaft ist aber schon diese Auflage offensichtlich viel zu weitgehend.
Den größten Teil der Förderung nahmen 2023 landeseigene Wohnungsunternehmen in Anspruch: Vier von fünf Förderzusagen für mehr als 800 Wohnungen gingen an sie. Nur ein nicht-städtischer Anbieter – eine Genossenschaft – beantragte die Förderung auch.
Jens Sethmann
Münzel, Martin: Bauen für die Zukunft – Die Siemensstadt. Berlin 2019
24.02.2024