Statistiker konstatieren für Berlin immer wieder einen „entspannten Wohnungsmarkt“. Dabei schrumpft der Bestand an bezahlbarem Wohnraum immer weiter. Lediglich in einigen Segmenten gibt es Mietpreissenkungen.
Auch das „ifs“ (Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e.V.) in Berlin hat jetzt eine „Entspannung an den Mietwohnungsmärkten“ ausgemacht. Sicher, die Wohnungsmieten sind in den letzten beiden Jahren nur noch um jeweils 1 Prozent und damit geringer als die Lebenshaltungskosten (1,6 beziehungsweise 2 Prozent) gestiegen. Ohne die (kalten) Wohnnebenkosten lag der Mietenanstieg 2005 mit 0,9 Prozent sogar nur noch knapp halb so hoch wie die allgemeine Inflationsrate. Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts, verweist allerdings darauf, dass es sich dabei um statistische Durchschnittswerte handelt. Denn erneut sind 2005 die Mieten für nach 1948 erbaute Wohnungen um 1,2 Prozent und die Wohnnebenkosten um 1,4 Prozent gestiegen. Wen tröstet es da schon, dass die Lebenshaltungskosten seit 2000 um 8,3 Prozent und die Wohnnebenkosten um 8,9 Prozent gestiegen sind, die Mieten dagegen „nur“ um 5,9 Prozent? Die Bruttolöhne und -gehälter sind 2005 im Vergleich zu 2004 gerade mal um 0,4 Prozent gestiegen. Da schlägt die vom ifs ermittelte durchschnittliche Quadratmetermiete von 6,10 Euro (West) beziehungsweise 5,30 Euro (Ost) stark zu Buche.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 4/06
Grafik: Susanne Nöllgen/GrafikBüro
18.04.2013