Auch wenn Deutschland als Weltmeister in Sachen Windenergie gilt, in Berlin stehen bisher lediglich zwei Windräder – im Deutschen Technikmuseum. Das könnte sich demnächst ändern.
Als mögliche Standorte für tatsächlich Energie liefernde Windenergieanlagen (WEA) hat der Berliner Senat vier Areale ins Auge gefasst: die Wartenberger Feldmark (Lichtenberg), Flächen an der Schönerlinder Straße (Pankow), in der Krummendammer Heide und auf dem Schmöckwitzer Werder (beide Köpenick). SPD-Umweltexperte Daniel Buchholz: „Auch Berlin braucht weithin sichtbare Zeichen für eine Umwelt schonende Energieerzeugung.“
Nach einer Präzisierung des Berliner Flächennutzungsplans (FNP) sind WEA im Stadtgebiet grundsätzlich möglich. Eine offizielle Änderung des FNP ist allerdings noch nicht erfolgt. Sie erfordert eine frühzeitige Bürgerbeteiligung, die Bezirksämter müssten zudem die Bebauungspläne ändern. Als erste haben jetzt die Bezirksverordneten von Lichtenberg einen Beschluss gegen den Bau von Windenergieanlagen gefasst, auch das Bezirksamt sprach sich gegen eine Änderung des FNP aus. Windräder würden den Wert des 400 Hektar großen Landschaftsparks Wartenberger Feldmark – Teil des Regionalparks Barnimer Feldmark – erheblich beeinträchtigen und den Natur- und Artenschutz gefährden. Auch in Pankow und Köpenick regt sich Widerstand gegen die Pläne des Senats.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 4/06
Bislang die Einzigen in Berlin: Windräder am Technikmuseum
Foto: Rolf Schulten
18.04.2013