Der Senat hat beschlossen, „Vorbereitende Untersuchungen“ für neue Sanierungsgebiete durchzuführen. Der Blick wendet sich dabei wieder mehr dem Westen zu.
Die möglichen neuen Sanierungsgebiete sind Müllerstraße in Wedding, Turmstraße in Moabit, Mehringplatz/ Blücherstraße in Kreuzberg, Maybachufer/Elbestraße in Neukölln, Wilhelmstadt in Spandau und Frankfurter Allee Nord in Lichtenberg.
Die Anfang März vom Senat beschlossenen „Vorbereitenden Untersuchungen“ sind die erste formale Stufe zur Ausweisung eines Sanierungsgebiets. Dabei werden die Möglichkeiten eines integrierten Fördermitteleinsatzes geprüft und ein gebietsbezogenes Entwicklungskonzept erarbeitet. Da die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung diese Gebiete zuvor in einem monatelangen Verfahren aus insgesamt 66 Quartieren ausgewählt hatte, gilt es als sicher, dass sie im Laufe des Jahres zu Sanierungsgebieten erklärt werden. Allenfalls die genaue Abgrenzung dürfte noch veränderbar sein.
Die Senatsverwaltung sieht die Stadterneuerung nicht mehr nur als bauliches Modernisierungsprogramm, sondern als „Baustein der integrierten Stadtentwicklung“. So ist es der Senatorin Ingeborg Junge-Reyer „besonders wichtig, gute Voraussetzungen für das Lernen und die Betreuung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen“. Hier müsse bevorzugt investiert werden. An Müller- und Turmstraße dürfte die Stärkung der Geschäftsstraßen im Mittelpunkt stehen. Mit dem Mehringplatz steht außerdem erstmals ein Neubauquartier vor der Ausweisung als Sanierungsgebiet.
Im Jahr 2010 wird der Senat in sieben weiteren Vierteln „Vorbereitende Untersuchungen“ veranlassen. Mit insgesamt 13 Sanierungsgebieten wird dieses Programm an das erste Gesamt-Berliner Stadterneuerungsprogramm anschließen. Die letzten der 22 zwischen 1993 und 1995 aufgestellten Sanierungsgebiete werden bis Ende 2010 aufgehoben.
Jens Sethmann
MieterMagazin 4/09
Eines von sechs neuen Sanierungsgebieten: Die Moabiter Turmstraße soll als Geschäftsstraße wiederbelebt werden
Foto: Sabine Münch
08.06.2013