Seit sechs Jahren analysiert Jones Lang LaSalle als international tätiges Dienstleistungsunternehmen im Immobilienbereich jährlich die Mietentwicklung in acht deutschen Großstädten.
Für die im Februar 2011 vorgelegte Analyse wurden unter anderem erneut insgesamt 224 600 Mietangebote in acht deutschen Großstädten untersucht. Nach wie vor wohnen Mieter in München am teuersten. In der zweiten Jahreshälfte 2010 sind dort die Mieten um 0,4 Prozent gestiegen, die durchschnittliche Angebotsmiete beträgt dort jetzt stolze 12,30 Euro je Quadratmeter im Monat. Die Analysten erwarten für München eine „Stabilisierung der Mieten auf hohem Niveau“. Aufgrund des hohen Leerstands sind die Mieten in Leipzig annähernd gleichbleibend – von den dort üblichen 5 Euro je Quadratmeter im Monat können Mieter in anderen Städten nur träumen. Auch in Köln sind die durchschnittlichen Angebotsmieten stabil geblieben (8,85 Euro), während sie in Frankfurt/Main und Düsseldorf sogar zurückgingen.
Berlin und Hamburg, die beiden größten der untersuchten Städte, verzeichnen die stärksten Mietsteigerungen. In Berlin stiegen die Angebotsmieten im zweiten Halbjahr 2010 um 3,6 Prozent auf 7,20 Euro je Quadratmeter im Monat. Damit erhöhten sie sich in den vergangenen zwei Jahren um insgesamt 11,6 Prozent – die größte Steigerung in den untersuchten acht Städten. Die Prognose der Analysten: „Berlin zeigt mit dieser Entwicklung sein enormes Aufholpotenzial.“ Die Mieter in Berlin müssen also auch in den nächsten Jahren mit kräftig steigenden Mieten rechnen. Ausweichmöglichkeiten gibt es kaum: „Neben einer zunehmenden Preisspirale in gefragten Lagen verteuern sich auch die einfachen Lagen der Hauptstadt“, stellt der Bericht lapidar fest.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 4/11
Mietpreisspannen in den Berliner Bezirken im Jahr 2010
Grafik: IDN ImmoDaten GmbH, Jones Lang LaSalle GmbH
26.03.2013