In buchstäblich letzter Minute wurde die Zwangsräumung einer Mieterin in Reinickendorf ausgesetzt. Die 67-jährige Rosemarie F. sollte aus ihrer Wohnung in der Aroser Allee ausziehen, weil nach einem Eigentümerwechsel bei der neuen Vermieterin keine Miete ankam. Die Gerichtsvollzieherin war bereits vor Ort, als das Landgericht den Vorgang stoppte, allerdings nur vorläufig. Die Räumung war angewiesen worden, nachdem Rosemarie F. zur Verhandlung über die Räumungsklage nicht erschienen war und das Amtsgericht Wedding den Vortrag der Eigentümerin für schlüssig befand.
Als Grund für den kurzfristigen Stopp der Räumung gab das Landgericht an, Rosemarie F. solle „vor einer unbilligen Härte durch die drohende Zwangsvollstreckung“ geschützt werden. Die Rentnerin ist schwerbehindert. Am Tag der versuchten Räumung haben rund 200 Berliner in der Aroser Allee demonstriert. Rund 100 Polizisten waren im Einsatz. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses war offen, ob es einen neuen Termin für die Zwangsräumung geben wird.
ws
MieterMagazin 4/13
Foto: Peter Homann
02.10.2016