Eine willkommene Abwechslung im Einerlei immer wieder gleicher Fassaden sind Wandbilder. Und sie stärken die Identifikation der Bewohner mit ihrem Kiez.
Norbert Martins dokumentiert seit 1975 Berliner Fassaden. Einige sind längst entfernt oder von einer Wärmedämmung verdeckt, manche Gebäude mit Wandbildern abgerissen. Schade – einen Denkmalschutz für Wandbilder gibt es nicht. Und wer weiß schon, wer die noch vorhandenen Bilder wann entworfen und ausgeführt hat? Das Buch erzählt auch die Geschichten hinter den Bildern: Wie drei Jungen und ein Mädchen nach einem fertiggestellten Wandbild einen Ausbildungsplatz als Maler und Lackierer erhielten, oder wie ein Österreicher von einem Wandbild in der Zillestraße so begeistert war, dass er es sich an sein Haus am Bodensee malen ließ.
rb
MieterMagazin 4/13
Norbert und Melanie Martins: Hauswände statt Leinwände – Berliner Wandbilder. Berlin 2012, 144 Seiten, 29,90 Euro
06.06.2013