Bislang waren es vor allem einige Gegenden im Westen Berlins, die sich als teure und beliebte Adressen hervortaten. Aktuelle Zahlen zeigen aber, dass die Ost-Berliner Kieze nun vielerorts den Westen überholen.
In den letzten vier Jahren stiegen die Mieten berlinweit um durchschnittlich 27,5 Prozent. Viele Ortsteile im Osten verzeichneten aber einen deutlich krasseren Anstieg. Das zeigt eine aktuelle Statistik des Internetportals immobilienscout24.
In Treptow stiegen die Mieten bei Neuverträgen seit 2014 demnach um 33,2 Prozent auf knapp über 11 Euro kalt pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Berlinweit werden durchschnittlich derzeit knapp 10 Euro bezahlt. In Friedrichshain lag der Zuwachs bei 32,4 Prozent – hier werden nun im Schnitt mehr als 12 Euro pro Quadratmeter fällig. Auch in Lichtenberg ist eine Wohnung 32 Prozent teurer als noch vor vier Jahren. Lagen die Mieten damals noch unter dem stadtweiten Durchschnitt, bewegen sie sich heute mit 10,50 Euro darüber. In Französisch Buchholz, Weißensee und Alt-Hohenschönhausen werden aktuell knapp 10 Euro pro Quadratmeter fällig. Hier zogen die Preise um 28 bis 29 Prozent an. Auch in Prenzlauer Berg ging es um 29 Prozent aufwärts – auf mehr als 12 Euro pro Quadratmeter.
In beliebten Lagen im Berliner Westen wie Zehlendorf oder Wannsee liegen die Mieten zwar ebenfalls über dem Berliner Durchschnitt. Allerdings ist der Anstieg dort in den vergangenen vier Jahren weniger kräftig verlaufen. So verzeichnete Wannsee beispielsweise einen unterdurchschnittlichen Zuwachs von 15,7 Prozent. Wohnungssuchende haben sich – auf der Suche nach günstigen Mieten – in den vergangenen Jahren verstärkt auf die Ortsteile im Osten konzentriert.
Günstige Lagen im Osten gibt es aber auch noch, etwa in Marzahn – dort ist der Quadratmeter Wohnfläche noch für 7 Euro kalt zu bekommen.
Katharina Buri
20.03.2019