Der kleine Sandkreis liegt unmittelbar hinter parkenden Autos und ist von Tierkot verdreckt. Dennoch: Das kommunale Wohnungsunternehmen Degewo nennt die runde Kleinstfläche Spielplatz und lässt die Mieter dafür zahlen. Beschwerden haben bisher nichts genützt, Versprechen auf Abhilfe wurden nicht eingehalten.
Ein sandiges Rondell, kaum größer als ein Gullydeckel: Für die Degewo ist das ein Kinderspielplatz – und für die Mieter des Hauses Rosenheimer Straße 21 in Schöneberg seit vielen Jahren ein Ärgernis. Der „Buddelplatz“ liegt nämlich gefährlich nahe hinter den Parkplätzen, die zur Wohnanlage gehören: Der Abstand zu einem abgestellten Auto beträgt gerade einmal 1,50 Meter. Weiter bemängeln die Anwohner den unhaltbaren Zustand der Minifläche: „Das Rondell ist ein Klo für Hunde, Katzen und Ratten“, beschreibt Monika Schweichler, eine Mieterin, die „Anlage“. Niemand im Haus würde seine Kinder dort spielen lassen.
Schon bei Monika Schweichlers Einzug im Jahr 2004 war die Fläche vorhanden und in keinem vorzeigbaren Zustand gewesen. Gleichwohl müssten alle Mieter für die bizarre Anlage zahlen: Die anteiligen Kosten werden unter „Instandhaltung/Technische Überprüfung eines Spielplatzes“ verbucht und wurden 2018 von 0,89 Cent pro Jahr für die Wohnung von Monika Schweichler auf 7,03 Euro erhöht.
„Das mag nicht hoch sein und ist auch nicht der Grund unseres Ärgers“, erklärt die Mieterin. Mehrfach hätten sie und andere Hausbewohner auf die Lage und den Zustand des „Spielplatzes“ hingewiesen. Immer wieder sei ihnen zugesichert worden, dass man dies ändern werde. Passiert ist nichts.
Rosemarie Mieder
27.03.2020