Der Bafög-Höchstsatz für Studierende liegt aktuell bei 861 Euro, darin enthalten ist eine Wohnpauschale von 325 Euro. Das Immobilienportal immowelt hat untersucht, wieviel Miete Studierende für Ein- bis Zweizimmerwohnungen mit 40 Quadratmetern Größe ausgeben müssen.
Als Datengrundlage dienten die Inserate auf der immowelt-Vermittlungsplattform. Das Ergebnis: In 38 der 68 Städte liegt die Kaltmiete über der Wohnpauschale, in elf Städten frisst sie sogar mehr als die Hälfte des Bafög auf. Am härtesten trifft es die Münchner, wo mit durchschnittlich 780 Euro 91 Prozent des Bafög in die Miete fließen. Berlin landet hinter Frankfurt am Main auf Platz 3 – mit 58 Prozent beziehungsweise 500 Euro. Generell sind Großstädte besonders stark betroffen, ebenso die beliebten Uni-Städte in Baden-Württemberg und Bayern. Verhältnismäßig günstig wohnt es sich hingegen in ostdeutschen Städten, wo vielerorts die Miete sogar unter der Wohnpauschale liegt. Am günstigsten kommen Studierende in Chemnitz weg, wo eine Wohnung im Schnitt schon für 190 Euro zu haben ist.
2021 wurde das „Bundesausbildungsförderungsgesetz“, kurz Bafög, 50 Jahre alt. Es wurde geschaffen, um Schüler und Studierende, die während ihrer Ausbildung nicht oder nicht ausreichend von ihren Eltern bezuschusst werden können, finanziell zu unterstützen. Zuletzt ist die Förderung stark in die Kritik geraten – zum einen, weil sie trotz der Erhöhungen der vergangenen Jahre aus der Sicht vieler nicht ausreichend ist. Zudem gilt sie als bürokratisch und ungerecht. Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag eine Reform angekündigt, darunter auch erhöhte Bedarfssätze. Wann diese umgesetzt wird, ist noch offen.
Katharina Buri
www.bafög.de
28.03.2022