Der Senat bekundet, sich über das große Interesse am Ideenwettbewerb für das Tempelhofer Feld zu freuen. Ein großer Teil der eingereichten Arbeiten sind aber Entwürfe, die keine Bebauung vorsehen – koordiniert vom Netzwerk „Architects 4 THF“.

Foto: Nils Richter
Die erste Phase des stadt- und freiraumplanerischen Ideenwettbewerbs zum Tempelhofer Feld ist abgeschlossen. 164 Entwürfe sind eingegangen. Eine Jury, bestehend aus sechs Fachleuten und fünf Bürger:innen, die im September an der Dialogwerkstatt teilgenommen hatten, wählte 20 Entwürfe zur weiteren Bearbeitung in einer zweiten Phase aus.
Mit dem Wettbewerb – so die Vermutung – will der Senat das Tor für eine Bebauung des Feldes öffnen. Weil damit gegen das 2014 per Volksentscheid beschlossene Tempelhofer-Feld-Gesetz verstoßen würde und sich die Dialogwerkstatt erneut deutlich für eine Freihaltung ausgesprochen hat, gibt es scharfe Kritik.
„Do not build!“ („Baut nicht!“) fordert eine Gruppe von Architekt:innen, die sich zum Netzwerk „Architects 4 THF“ zusammengeschlossen haben. Einen offenen Brief an Bausenator Christian Gaebler, in dem sie die Freihaltung des gesamten Feldes fordern, haben über 4200 Menschen unterschrieben. „Insgesamt wurden 50 Protest-Einreichungen durch uns vermittelt“, sagt Malte Wilms von „Architects 4 THF“. Einige Beiträge seien auch in die zweite Phase gekommen.
Im Juni will die Jury fünf Entwürfe prämieren, diese erneut diskutieren und im September mit allen anderen eingereichten Arbeiten öffentlich ausstellen. Ob davon letztlich etwas umgesetzt wird, ist offen.
Jens Sethmann
25.03.2025