Das „Theater Hebbel am Ufer“ zeigt unter der künstlerischen Oberaufsicht von Arved Schultze erneut das ungewöhnliche Performance-Projekt „X Wohnungen“, das bereits im Jahr 2004 Zuschauer dazu eingeladen hat, einen Blick in wildfremde Wohnungen zu werfen.
Nach Kreuzberg und Lichtenberg im vergangenen Jahr gehen in diesem Jahr drei unterschiedliche Touren ins Märkische Viertel mit seinem Umfeld am nördlichen Berliner Stadtrand und in den Innenstadtbezirk Schöneberg-Nord rund um die Potsdamer und Kurfürstenstraße. Architekten, Theaterleute und bildende Künstler, darunter die Choreographin Meg Stuart, Filmemacher Harun Farocki und der Künstler Jonathan Meese, begeben sich in privaten Wohnungen auf die Suche nach der „Peripherie“. Gemeint ist damit sowohl das Aufspüren städtebaulicher Randbereiche wie auch das Überschreiten einer Grenze ins heimische Wohnzimmer, wie Schultze erläutert, der das Projekt erstmals für das Festival „Theater der Welt 2002“ in Duisburg entwickelte.
Die Zuschauer begegnen auf ihren Touren im Außenbereich stadtplanerischen Visionen von einem besseren Leben und Wohnen und begeben sich für zehnminütige Erlebnisse in Form von Installationen und Choreographien im Innenraum in den Grenzbereich der ganz privaten Träume ihrer Bewohner. Da tanzen die Damen aus dem Seniorenheim auf den Dächern des Märkischen Viertels zu „Veronika, der Lenz ist da!“, während unter ihnen Rapper Sido sein vermeintliches Gangsterleben zelebriert.
Elke Koepping
MieterMagazin 5/05
Theater Hebbel am Ufer,
5. und 8. Mai, 15.30 bis 20.40 Uhr,
6. und 7. Mai, 17.30 bis 20.40 Uhr;
Start der Touren
im 10-Minuten-Takt;
Karten nur im Vorverkauf
für 15 Euro, ermäßigt 10 Euro,
Tel. 25 90 04 27
03.08.2013