Die Wohnungsbaugesellschaft DIBAG plant den Abriss ihrer Wohnhäuser am Lützowplatz, am Lützowufer und in der Wichmannstraße, um dort anschließend neu zu bauen. Von diesem Plan sind Mieter betroffen, die in den von Stararchitekt Mathias Ungers zur Internationalen Bauausstellung 1987 entworfenen Gebäuden wohnen.
Zunächst hatte das Bezirksamt Mitte der DIBAG die Abrissgenehmigung versagt. Dagegen klagte die Wohnungsbaugesellschaft – und setzte sich durch. Doch Dorothee Dubrau (Grüne), Baustadträtin des Bezirks Mitte, beruhigt die Betroffenen: „Die Bewohnbarkeit der Gebäude ist in den nächsten Jahren gewährleistet.“ Wann die Häuser abgerissen werden, ist noch nicht absehbar. Denn bislang wird zwischen Bezirk, Senat und DIBAG noch um die Gestaltung der Neubauten gerungen. „Unter anderem ist die Geschossflächenzahl umstritten“, erklärt Manuela Damianakis, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. „Derzeit befasst sich damit der Senatsbaudirektor – und deswegen kann dazu noch nichts gesagt werden.“ Absehbar ist bislang lediglich, dass die DIBAG auch Wohnungen in den Neubauten plant.
Für die Mieter der Ungers-Häuser heißt dies erst mal Entwarnung: Sie genießen in ihren Wohnungen Kündigungsschutz. Den jetzigen Mietern sollen offenbar nach Fertigstellung der Neubauten dort Wohnungen angeboten werden. „Dieser Wohnraum“, so Dubrau, „wird den Mietern kostengünstig angeboten.“ Es ist eine Miete von 6 Euro pro Quadratmeter im Gespräch sowie eine jährliche Mietsteigerung von maximal 1 Prozent. Doch wie gesagt: Einen Abrisstermin wird es so schnell nicht geben.
lk
MieterMagazin 5/05
Bestand in den nächsten Jahren gesichert: Ungers-Häuser am Lützowplatz
Foto: Kerstin Zillmer
27.04.2013