Das Atelierprogramm stand schon mehrmals vor dem Aus. Nachdem die Fördermittel fast ein Jahr lang gesperrt waren, kommt nun endlich die Entwarnung: Auch 2005 können Künstler Mietzuschüsse für Ateliers erhalten. 1,127 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung.
Etwa 5000 bildende Künstler leben in Berlin – ein wichtiger Kulturfaktor, mit dem man sich gerne schmückt. Nur fünf Prozent von ihnen können von ihrer Kunst leben. Daher leistet sich die Hauptstadt seit 1993 eine Atelierförderung. 494 Künstler sind seitdem in den Genuss eines mietbegünstigten Ateliers gekommen. Die Mieten liegen im Schnitt bei 6,70 Euro warm pro Quadratmeter. Durchschnittlich 3,48 Euro zahlen die Künstler, den Rest übernimmt das Land. Trotz hohem Gewerbeleerstand wären die Mieten auf dem freien Markt für junge, noch unbekannte Künstler unerschwinglich. Um Gelder einzusparen, sollen nach dem Willen des Kultursenators künftig verstärkt landeseigene Flächen als Ateliers genutzt werden. Schließlich stehen genug Schulen und Kitas leer. „Eine tolle Ressource“, meint auch der Atelierbeauftragte des Landes Berlin, Florian Schöttle. Die Räume müssten aber technisch geeignet sein und sie müssen zumindest eine mittelfristige Perspektive bieten. „Kurzfristige Zwischenlösungen kommen nicht in Frage“, so Schöttle.
bl
MieterMagazin 5/05
Die Miete bleibt erschwinglich: Künstler Jochen Tweller
Foto: Kerstin Zillmer
27.04.2013