Auch wenn die erste Auflage dieses Buches bereits 1987 erschienen ist: Wohnpsychologie ist noch eine relativ junge Wissenschaft. Sie untersucht, wie gebaut und eingerichtet werden sollte, damit sich Menschen in ihren vier Wänden wohlfühlen.
In ihrem Buch erklärt Dr. Antje Flade, wie die Wohnumwelt auf den Menschen wirkt. Schwerpunkte sind dabei Wohnbedürfnisse, Wohnzufriedenheit, Privatheit und Nachbarschaft, Wohndichte, Lärmeffekte, Wohngemeinschaften und Wohnbauplanung. Wohnen ist für die Autorin die „engste aller Umweltbeziehungen“ – ständig im Wandel begriffen und entscheidende Voraussetzung für den sozialen Frieden. In räumlicher Enge aufgewachsene Kinder sind zum Beispiel oft verhaltensgestört, artikulieren sich schlechter und versagen häufiger in der Schule. Eigentümer sind mit ihrer Wohnumwelt im Mittel zufriedener als Mieter. Mehr Wohnfläche bewirkt weniger innerfamiliäre Konflikte und weniger Stress. Die Autorin plädiert für eine Einmischung der Psychologie in die Wohnbau- und Siedlungsplanung, um die Wohnqualität zu verbessern, liefert aber auch zahlreiche durchaus praktische Handreichungen für Wohneigentümer und Mieter. Als „Zugabe“ gibt es Essays über „Wohnen in anderen Epochen und Kulturen“, „Wohnutopien“ und Anmerkungen zu Feng Shui.
rb
MieterMagazin 5/07
Antje Flade: Wohnen psychologisch betrachtet.
Zweite, vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Bern 2006, 262 Seiten, 19,95 Euro
17.07.2013