Dr. Gerhard Führer, Sachverständiger für Schadstoffe in Innenräumen, hat in seinem Institut „peridomus“ einen patentrechtlich geschützten Test entwickelt, mit dem der Käufer laut Eigenwerbung Schadstoffe in der Raumluft bestimmen kann.
Der „Schadstoff-Detektiv“, als „Erstanalyse“ gedacht, besteht aus drei Schalen mit Nährböden zum Nachweis von Schimmel sowie einem Soforttest für Formaldehyd in der Raumluft. Der Test kostet 65 Euro zuzüglich 6 Euro Versand. In der Gebrauchsanleitung wird empfohlen, die Schalen für den Schimmelnachweis nach einer Stunde wieder zu verschließen und nach einigen Tagen bei „beginnendem sichtbaren Befall der Nährböden“ die Proben mit dem ausgefüllten Fragebogen an die Bezugsquelle zurückzuschicken. Das darauf folgende Beratungsgespräch ist (natürlich) kostenpflichtig – und teuer. Nur: Nach einigen Tagen bildet sich in der übergroßen Mehrzahl der Fälle auf dem Nährboden mit Sicherheit Schimmel, denn Schimmelsporen gibt es in geringer, gesundheitlich unbedenklicher Konzentration in jedem Wohnraum.
Es liegt der Verdacht nahe, dass hier die auch durch die Medien geschürte Angst vor Schimmelbefall in der Wohnung ausgenutzt werden soll. Auch stellt sich die Frage, ob es Zufall ist, dass das Info-Center der „Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie e.V. (DGUHT)“, die sich zwar die „Förderung von Wissenschaft und Forschung“ auf die Fahnen geschrieben hat, aber auch Geschäftsleuten wie Dr. Führer ein willkommenes Podium bietet, die welindo GmbH, die das Copyright für den „Schadstoff-Detektiv“ besitzt, und Dr. Führers „peridomus“-Institut die gleiche Anschrift haben.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 5/07
11.06.2018