Die Hufeisensiedlung, die Ringsiedlung Siemensstadt und die Siedlung Schillerpark – alle drei gehören zum UNESCO-Welterbe – bekommen vom Bund Fördergelder in Höhe von voraussichtlich 13,7 Millionen Euro. Damit sollen die Ensembles auf denkmalgerechte Weise energetisch saniert werden.
Die Bundesregierung stellt für alle deutschen Welterbestätten in den Jahren 2009 bis 2013 insgesamt 150 Millionen Euro zur Verfügung. Der Berliner Senat hat davon 13,7 Millionen Euro beantragt, die für die Museumsinsel und drei der sechs Siedlungen aus den 20er Jahren verwendet werden sollen, die auf der Welterbeliste der UNESCO stehen. In den ausgewählten Wohnanlagen Hufeisensiedlung in Britz, Ringsiedlung in Siemensstadt und Schillerpark im Wedding herrscht nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung „dringender Handlungsbedarf“.
Das Land Berlin wird sich an den geplanten Maßnahmen mit 6,8 Millionen Euro beteiligen, die Eigentümer sollen 15,4 Millionen Euro beisteuern. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich somit auf rund 36 Millionen Euro.
Mit diesem begrenzten Budget können nur beispielhafte Vorhaben verwirklicht werden. Es soll „die Vereinbarkeit von baulicher Verbesserung, Energieeffizienz und Denkmalschutz selbst an hoch sensiblen Bauten der klassischen Moderne“ demonstriert werden. In den Geschossbauten der Hufeisensiedlung und in der Ringsiedlung werden die Gebäudehüllen gedämmt, in der Ringsiedlung auch die historischen Stahlfenster saniert. In allen drei Wohnanlagen ist außerdem vorgesehen, die öffentlichen Räume und Grünanlagen nach gartendenkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederherzustellen. Schließlich wird ein Konzept entwickelt, „um das touristische Interesse zu erhöhen, ohne dass die Bewohner gestört werden“, wie Senatorin Ingeborg Junge-Reyer versichert.
Ob mit der Förderung soziale Auflagen – etwa eine Begrenzung von Mieterhöhungen nach der Modernisierung – verbunden sind, will die Senatsverwaltung erst noch entscheiden.
Jens Sethmann
MieterMagazin 5/09
Drei Berliner Welterbesiedlungen erhalten Bundesmittel für eine Sanierung (hier: Britzer Hufeisensiedlung)
Foto: Paul Glaser
08.06.2013