Die „Grüne Liga“ sucht zusammen mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die schönsten Höfe Berlins. Unter dem Motto „Grüne Höfe für ein gutes Klima“ sollen Mieter und Hauseigentümer dazu ermutigt werden, triste Betonflächen in grüne Oasen zu verwandeln.
Hofbegrünung gibt es in Berlin schon seit den 1980er Jahren – damals übrigens über ein großzügiges Förderprogramm unterstützt. Doch mittlerweile ist der Aspekt des Klimaschutzes stärker in den Vordergrund gerückt. Denn die Pflanzung eines Staudenbeetes oder die Entsiegelung betonierter Flächen macht den Hof nicht nur schöner, sondern wirkt auch den Folgen des Klimawandels entgegen.
„Mit dem Wettbewerb wollen wir die schönsten und klimafreundlichsten Höfe ins Rampenlicht bringen und die Initiatoren für ihr Engagement auszeichnen“, sagt Stefan Richter, Geschäftsführer der Grünen Liga Berlin. Insgesamt 7000 Euro gibt es zu gewinnen. Gesucht werden vor allem beispielhafte Projekte zur Beschattung, Kühlung und Regenwasserverdunstung.
Für ein stadtweites Förderprogramm gibt es aber nach wie vor keine Gelder. Lediglich die Bezirke Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg vergeben Zuschüsse an Mieter, die ihren Hof in Selbsthilfe begrünen wollen. Außerdem existieren in Quartiersmanagement-Gebieten entsprechende Fördertöpfe für Hausgemeinschaften.
Doch es muss nicht immer ein komplett entsiegelter, umgestalteter Hof sein, wie Karen Thormeyer von den Grünen Liga erklärt: „Jede Kletterpflanze an der Fassade und jedes Gründach bedeutet eine Verbesserung des Stadtklimas und der Lebensqualität“. Die Vegetation verwertet CO2 und gibt Sauerstoff ab, filtert den Staub und spendet Schatten. Zudem heizen sich begrünte Höfe weniger auf.
Birgit Leiß
MieterMagazin 5/11
Der Musterhof der Grünen Liga in der Prenzlauer Allee 230 zeigt, wie man‘s machen kann
Foto: Sabine Münch
Infos:
Grüne Liga e.V., Prenzlauer Allee 8
www.grueneliga-berlin.de
Tel. 44 33 91 0
07.07.2019