Die auf dieser Seite abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 3/2013, Seite 4, Redaktionsanmerkung
zum Leserbrief von C. Nicoleit: „Viele Behinderte nicht befreit“
Berichtigung
Die Redaktion wurde darauf hingewiesen, dass die Formulierung in der Redaktionsanmerkung nicht korrekt formuliert ist. Voraussetzung für eine Ermäßigung beim Rundfunkbeitrag ist immer das Merkzeichen „RF“ im Schwerbehindertenausweis. Ohne diesen Eintrag genügt selbst eine anerkannte 100-prozentige Schwerbehinderung nicht, um den reduzierten Beitrag beanspruchen zu können.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin-Berichterstattung zu Wohnungssuche
und Wohnungsbesichtigung
Knigge für den Mietinteressenten?
Ich arbeite in einer kleineren Hausverwaltung in Berlin und bin selbst Mieter einer Wohnung. Für die Vermietung unseres Wohnungsbestandes setzen wir keine Makler ein. Die Mietinteressenten sind oft schlecht auf eine Wohnungsbesichtigung vorbereitet.
Es gibt ein paar einfache Regeln für eine Besichtigung:
Pünktlichkeit: Es ist dumm, mit dem Vermieter bei einem Besichtigungstermin zu diskutieren, er hätte einfach noch fünf Minuten warten müssen, man kann sich ja immer mal verspäten.
Man sollte sich vor einer Besichtigung das Exposé angesehen haben und wissen, wo man eine Wohnung besichtigt und die dort enthaltenen Daten auch selbst zur Hand haben. Im Hausflur stehen und den Vermieter fragen, wo der Fahrstuhl ist, der auch im Exposé nicht enthalten war, ist für beide Seiten nicht befriedigend.
Wahllos in entsprechenden Internetportalen einen Besichtigungstermin einzufordern, ist meistens nicht zielführend. Die Besichtigung einer Wohnung zu vereinbaren und dann den Termin wieder abzusagen, weil Prenzlauer Berg in der Einflugschneise von Tempelhof liegt, ist nicht unbedingt außergewöhnlich.
Wenn mehrere Personen eine Wohnung anmieten wollen, sollten auch alle Personen zu einer Besichtigung erscheinen. Auch die Liebste oder der Liebste könnte noch eine andere Vorstellung von einer Wohnung haben. Wir können darauf hinweisen, aber wir haben auch schon Verträge wieder vorzeitig gelöst, weil die Mietinteressenten nicht in der Lage waren, ausreichend miteinander zu kommunizieren. Dann haben wir den Vertrag vor dem Einzug in die Wohnung auch wieder gekündigt, aber verständlicherweise gegen einen entsprechenden Obolus.
Miethöhe: Oft sind Mieter nicht in der Lage, Ihre finanziellen Möglichkeiten mit Ihren Wünschen in Einklang zu bringen. Warum besichtigt und bewirbt sich ein Interessent für eine Wohnung, die genauso viel kostet, wie er im Monat verdient?
Ich will gar nicht von Besichtigungen sprechen, wo die Zigarette schnell noch im Hausflur ausgedrückt wird, wo offene Bierflaschen oder der Coffee to go mit zur Besichtigung gebracht werden. Es geht hier nicht um Marzahn oder Kreuzberg, wir vermieten Wohnungen in Prenzlauer Berg, Pankow und Friedrichshain.
Nach der Veröffentlichung einer Wohnungsanzeige bei einem Internetanbieter stehen die Telefone nicht mehr still. Die beliebteste Frage der Anrufer: ob die Anzeige noch aktuell ist. Wovon gehen Mieter aus, weshalb werden im Internet Wohnungsanzeigen veröffentlicht? Weil die Hausverwaltungen Langweile haben? Es hilft auch nicht, in die Anzeige zu schreiben, dass Besichtigungstermine per E-Mail zu vereinbaren sind. Sinnvoll wäre oft eine Einführung für den Interessenten: Wie lese ich richtig eine Anzeige. Bei den Anbietern gibt es zum Beispiel Buttons für die Aktualität einer Anzeige.
Was spricht für Einzel- oder Gruppentermine? Warum sind Mietinteressenten nicht in der Lage, Termine, die sie nicht wahrnehmen wollen, abzusagen?
Die Liste lässt sich noch beliebig erweitern. Es sollte auch in Ihrem Interesse sein, etwas mehr für die Verständigung zwischen den Interessenten und den Vermietern beizutragen.
Vielleicht würde ein Artikel, eine Art Knigge für die Anmietung einer Wohnung, eine Grundlage dafür bilden, dass nicht jeder Mietinteressent im Vermieter nur einen Feind sieht.
Inwieweit der Aufwand für die Vermietung für uns selbst so noch durchzuhalten ist, kann ich nicht sagen. Unser Tagesgeschäft leidet zum Nachteil der anderen Mieter unter der augenblicklichen Situation. Die Abgabe der Vermietung an einen Makler bietet dabei eine interessante Alternative. Aus unserer Sicht wäre, wenn die Mietinteressenten oft so schlecht vorbereitet sind, verständlich, dass diese dann auch die entsprechenden Kosten des Maklers tragen. Ohne Frage gibt es auch schwarze Schafe bei den Maklern.
Wenn Sie wollen, dass Hausverwaltungen ihre Immobilien auch selbst vermieten und keine Makler beauftragen, dann tragen Sie mit qualifizierteren Beiträgen in Ihrer Zeitung dazu doch bei.
Klara K.* per E-Mail
* Name der Redaktion bekannt
MieterMagazin 5/13
18.08.2013