Der Deutsche Mieterbund (DMB) schlägt Alarm: Beim Abschluss neuer Mietverträge werden Mieten verlangt, die bis zu 36 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.
„Die Schere zwischen Bestands- und Wiedervermietungsmieten geht immer weiter auseinander“, warnt DMB-Direktor Lukas Siebenkotten. Der Mieterbund kam bei der Auswertung von Zahlen des Hamburger Instituts F+B zu alarmierenden Ergebnissen. Insbesondere in Universitäts- und Großstädten werden bei Wiedervermietungen Preise gefordert, die weit über den Mieten in bestehenden Mietverhältnissen liegen. In sechs Städten liegen neue Mieten mehr als 30 Prozent über dem örtlichen Mietspiegelniveau. In Berlin beträgt die Differenz 20 Prozent.
„Wir brauchen die von der Bundesregierung angekündigte Mietpreisbremse jetzt und sofort, sonst werden die Mieten in vielen Städten für Durchschnittsmieter unbezahlbar“, erklärt Lukas Siebenkotten. Die Bundesregierung hat eine Regelung auf den Weg gebracht, nach der künftig Wiedervermietungsmieten höchstens zehn Prozent oberhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen (hierzu auch unser Beitrag auf Seite 13: „Mietrechtsänderung: Verbesserung oder Verwässerung?“). „Dieses Gesetz muss jetzt schnellstmöglich kommen, sonst werden Umzüge und Zuzüge in viele Städte unbezahlbar. Die hohen Wiedervermietungsmieten treiben auch die Bestandsmieten für alle Mieter in die Höhe“, so Siebenkotten.
Jens Sethmann
MieterMagazin 5/14
Unterschiede zwischen Bestands- und Neuabschlussmieten in Deutschland
Quelle: DMB/F+B-Mietspiegelindex 2013 und F+B-Wohnindex, Deutschland Q4 2013
19.05.2014