Berliner Mieter und Roma-Familien in einem heruntergekommenen Haus: Das Wohnungsunternehmen Gewobag zeigte gemeinsam mit starken Partnern, dass sich daraus eine gute nachbarschaftliche Mischung herstellen lässt.
Mieter mit deutschen und türkischen Wurzeln, Bewohner aus der Dominikanischen Republik und dazu fünf Roma-Familien aus Rumänien, die ohne Mietvertrag auf engstem Raum leben: Solch ein Mix birgt üblicherweise Konfliktpotenzial. Stattdessen aber gehört das Modellprojekt „Bunte 111“ in der Reinickendorfer Schwarnweberstraße zu den Preisträgern des „BBU-ZukunftsAwards 2016“. Die Preisbegründung bezeichnet es als gelungenes Integrationsprojekt und als Leuchtturm in der Berliner und Brandenburger Wohnungswirtschaft – ein nachbarschaftliches Miteinander, das nur durch eine vorausschauende, kreative Konzeption, das Zusammenspiel mehrerer Partner und die Einbeziehung aller Bewohner des Hauses entstehen konnte.
Es begann mit einer konsequenten Gebäudeinstandsetzung durch die Vermieterin Gewobag, die damit katastrophale bauliche Zustände beseitigte. Alle Haushalte erhielten schriftliche Mietverträge. Unterstützt wurde die kommunale Wohnungsbaugesellschaft durch den Berliner Senat und „Phinove“, ein Verein, der Roma bei ihrer Integration in den Berliner Alltag beisteht.
Das erfolgreiche Miteinander, bei dem die Bewohner der „Bunten 111“ selbst anpacken und gestalten konnten, wird nun durch die Erneuerung und Begrünung der beiden Innenhöfe fortgesetzt. Die Vermieterin hat Wünsche und Ideen zusammengetragen. Sobald eine geeignete Firma für solch ein integratives Arbeiten gefunden ist, kann der erste Spatenstich erfolgen.
Rosemarie Mieder
07.05.2016