Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 1+2/2021, Seite 14, Jens Sethmann:
„Deutsche Wohnen – Anatomie eines Immobiliengiganten“
Kernproblem bleibt ungelöst
Die Deutsche Wohnen verwaltet Wohnraum in Berlin in bedeutendem Umfang. Die Nutznießer der (keineswegs üppigen) Renditen sind Pensionäre und Rentner in Deutschland und im Ausland, die damit ihren Ruhestand finanzieren. Diese Bevölkerungsgruppe profitiert zum Beispiel auch von den Aktienkäufen der Norwegischen Staatsbank. Im Übrigen gibt es eine Fülle brauchbarer Vorschläge, wie man die Wohnungsknappheit beseitigen kann. Ich verweise auf die Schriften von Jochen Vogel und von Hamid Djadda.
M. Nath per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 1+2/2021, Seite 14, Jens Sethmann:
„Deutsche Wohnen – Anatomie eines Immobiliengiganten“
Fehler bekennen?
Zitat: „… braucht es Mut, Willen, Gestaltungs- und Überzeugungskraft sowie Charakter“. Charakter vor allen Dingen! All das haben Sozialdemokraten und Sozialisten zweifellos bewiesen, als sie Gehag und GSW (öffentliches Eigentum!) verscherbelten und den heute gescholtenen Unternehmen in den Rachen warfen? Dass sie Fehler gemacht hätten oder dass sie sich gar zu ihren Fehlern bekennen würden, ist in ihrer Ideologie nicht vorgesehen.
Stattdessen weint man lieber dicke Krokodilstränen über die bösen Kapitalisten. Ist ja auch Wahljahr. Nur: Manche Wähler vergessen nicht.
B. Peitsch per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 3/2021, Seite 16: Jens Sethmann:
„Wegweiser und Zeitenspiegel – Ein Streifzug durch die Geschichte der Berliner Straßennamen”
Verdiente Ehrung
Der Artikel ist insgesamt recht informativ. Aber der Satz „Letztlich sind nicht nur eindeutige Größen ehemaliger Ost-Regime wie Georgi Dimitrov von den Straßenschildern getilgt worden“, ist mir negativ aufgestoßen. Georgi Dimitrov wird hier in einer Reihe mit umstrittenen Politikern genannt. Seine Bedeutung für Deutschland ergibt sich nicht aus seiner Rolle als bulgarischer Politiker, sondern durch seine mutige und hervorragende Verteidigung beim Reichstagsbrand-Prozess 1933. Der geplante Schauprozess wurde dadurch für die Nationalsozialisten zum Reinfall. Allein dafür hat Dimitrov die Ehrung durch einen Straßennamen verdient.
T. Drüner per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 3/2021, Seite 16: Jens Sethmann:
„Wegweiser und Zeitenspiegel – Ein Streifzug durch die Geschichte der Berliner Straßennamen”
Rio Reiser statt Heinrich
Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg hat beschlossen, „so lange nur noch Frauennamen zu vergeben, bis mindestens die Hälfte der nach Personen benannten Straßen Namensgeberinnen sind.“ Ihr Autor glaubt, dass die Rudi-Dutschke-Straße in Kreuzberg als „wohlbegründete Ausnahme weitgehend akzeptiert“ sei. Darüber ließe sich streiten, aber Mehrheiten sind in einer Demokratie halt Mehrheiten. Warum aber der Heinrichplatz in Rio-Reiser-Platz umbenannt werden soll, bleibt mir ein Rätsel.
R. Schikorr per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 3/2021, Seite 16: Jens Sethmann:
„Wegweiser und Zeitenspiegel – Ein Streifzug durch die Geschichte der Berliner Straßennamen”
Präsident – nicht Kanzler
Gerade lese ich das MieterMagazin vom März 2021 – wie immer aufmerksam. Auf Seite 18 springt mir allerdings die Textstelle über Paul von Hindenburg ins Auge. Er wird dort als „Reichskanzler“ bezeichnet, in Wirklichkeit war er aber Reichspräsident, der in seiner Eigenschaft 1933 Adolf Hitler zum Kanzler ernannte.
B. Fuchs per E-Mail
MieterMagazin-Leser Fuchs hat recht.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 12/2020, Seite 24, Jens Sethmann:
„75 Jahre Kriegsende – Wiederaufbau in Ost und West: Erster Plan gemeinsam“
Ein ungeahnter, schöner Zufall
Meine 92-jährige Mutter erhielt am 3. Okober letzten Jahres einen Anruf vom Wohnungseigentümer mit der Ansage, dass die Wohnung verkauft wird. Für meine Mutter brach eine Welt zusammen. Sie hatte große Angst, aus ihrer geliebten Wohnung in der Karl-Marx-Allee, in der unsere Familie Jahrzehnte lebte, vertrieben zu werden.
Meine jahrelange Überzeugungsarbeit, in den Mieterverein einzutreten, hatte nun ein unschlagbares Argument. Als ich das Antragsformular abgab, versicherte ich der Mitarbeiterin, dass im Geburtsjahr (1929) kein Zahlendreher ist! Der Wohnungsverkauf zog sich Wochen hin. Meine Mutter war tapfer, fühlte sich jedoch weiterhin ausgeliefert: So viele Fremde, die ihre Wohnung inspizierten und in jede Ecke krochen … Oft sagte sie: „Wenn das der Vati wüsste!“
Am Ende des Jahres erhielt meine Mutter erstmalig die Zeitschrift des Mietervereins. Ihr Interesse galt dem Artikel auf Seite 24 und speziell einem kleinen Foto: Grundsteinlegung an der Stalinallee. Auf dem Foto entdeckte sie meinen Vater! Es war wie ein Zeichen! Recherchen ergaben, dass es tatsächlich mein Vater ist, der bei der Grundsteinlegung 1959 dabei war. So hat alles doch einen ungeahnt positiven Aspekt erhalten.
M. Bauer per E-Mail
28.05.2021