Im 2020 erschienenen 1. Teil der von der Rosa-Luxemburg-Stiftung herausgegebenen Studie „Wem gehört die Stadt“ war eines der wesentlichen Ergebnisse: Fast die Hälfte des Berliner Wohnungsbestands ist in den Händen einiger weniger Tausend Multimillionärinnen und -millionäre.
Christoph Trautvetter und Sarah Knechtel haben in einem 2. Teil der Studie nun sechs weitere deutsche Städte untersucht, die Ergebnisse mit Berlin verglichen und diese in den europäischen Kontext eingeordnet. Zwar ermittelten sie große regionale Unterschiede in Eigentumsstruktur und Entwicklung der letzten Jahre. Eines gemeinsam haben aber alle Städte, auch im Vergleich mit Berlin: Die hohe Konzentration des Wohnungseigentums führt zu immer höheren Mieten und damit zur Verdrängung einkommensarmer Menschen. Das zeige, so Trautvetter und Knechtel, dass eine Lösung der Wohnungskrise auch an den Eigentumsverhältnissen ansetzen muss. Außerdem bleibe die Forderung nach Immobilientransparenz weiterhin zentral. Denn aufgrund der Undurchsichtigkeit des deutschen Immobilienmarktes weist auch die Studie einige Leerstellen auf.
Amelie Kloas
Die Studie ist nachzulesen auf der Website der Rosa-Luxemburg-Stiftung:
www.rosalux.de
Interaktiv visualisiert lassen sich die Ergebnisse abrufen auf
www.wemgehoertdiestadt.de
26.04.2023