Ende 2006 wird die Rummelsburger Bucht als städtebauliches Entwicklungsgebiet aufgegeben – wie auch drei weitere Gebiete: Wasserstadt Oberhavel, Alter Schlachthof und Biesdorf-Süd. Das fünfte und letzte Berliner Entwicklungsgebiet, die Wissenschaftsstadt Adlershof, läuft noch bis Ende 2007.
Das ist das Ergebnis der „Umsteuerung“, die der Senat 2003 beschlossen hatte, als nicht mehr zu übersehen war, dass die ursprünglichen Planungen unrealistisch waren und finanziell immer mehr zu einem Fass ohne Boden wurden.
Seit 1994 liegt die Entwicklung des 130 Hektar großen, ungeordneten Geländes zu einem zentrumsnahen Wohngebiet am Wasser in den Händen der Wasserstadt GmbH. Zu Beginn hatte man noch sehr dicht gebaut, etwa im Teilgebiet Rummelsburg 1 an der Hauptstraße. Doch nachdem die Förderung des Wohnungsbaus weggefallen war, passierte erst mal gar nichts mehr. Anschließend setzte man vor allem auf Reihenhäuser. Das Wohnungsbauziel wurde von 5400 auf 3900 Einheiten herabgesetzt. Bis April 2006 wurden aber nur 1816 Wohnungen fertig.
„Wir haben uns davon verabschiedet, dass alles fertig wird“, sagt Wolf Schulgen, Abteilungsleiter bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Der Bereich um das Ostkreuz und den Markgrafendamm ist deshalb bereits aus dem Entwicklungsgebiet-Status entlassen, weil das Entwicklungsziel hier aufgegeben wurde. Die Bereiche an der Friedrich-Junge-Straße auf Stralau und in Rummelsburg 1 sind ebenfalls entlassen, weil hier das Ziel schon erreicht ist. Die baureifen Grundstücke, die bis zum Ende des Jahres nicht verkauft werden konnten, gehen von der Wasserstadt GmbH an den Liegenschaftsfonds Berlin, der die Flächen vermarktet.
Jens Sethmann
MieterMagazin 6/06
Ziel drastisch abgespeckt:
Die Wohnungsbauzahlen an der Rummelsburger Bucht sind ernüchternd
Foto: Jens Sethmann
18.04.2013