An prominenter Stelle im Martin-Gropius-Bau trafen sich am 5. Mai 150 Delegierte des Berliner Mietervereins, um über die mietenpolitischen Leitlinien des Vereins zu beschließen und sich von Geschäftsführung und Vorstand über das Arbeitsergebnis des zurückliegenden Geschäftsjahres informieren zu lassen.
Das Ergebnis konnte sich laut Vorsitzendem Edwin Massalsky sehen lassen: „Ich bin stolz, dass wir einen Nettozuwachs an Mitgliedern von 2,2 Prozent erzielt haben. Das ist angesichts der in Berlin nicht rosigen Arbeitsmarktsituation ein großer Erfolg.“ Diese Erfolgsmeldung ergänzte Hauptgeschäftsführer Hartmann Vetter mit dem Hinweis, dass Berlin auch der „einzige Verein sei, der seit langer Zeit Beitragsstabilität aufweist“.
Der anschließende Gastvortrag des Mieterbundpräsidenten Dr. Franz-Georg Rips verdeutlichte, dass kompetente Dienstleistung nicht ausschließt, dass sich eine Organisation auch den verbandspolitisch unbeque-men Herausforderungen einer zukunftsorientierten Klimaschutzpolitik stellt. „40 Prozent aller CO2-Emissionen gehen von den Wohngebäuden aus. Deshalb können wir uns als Mieterorganisation der bürgerschaftlichen Verantwortung nicht entziehen“, so Rips. Die Folgekosten der für den Klimaschutz notwendigen Investitionen in den Wohnungsbau müssten aber in einem fairen Ausgleich zwischen Mietern, Vermietern und Staat aufgeteilt werden. Es müsse einen sozialen Ausgleich für die bereits überlasteten Mieterhaushalte und Sanktionsmechanismen durch Mietkürzungsmöglichkeiten geben, wenn Vermieter ihren Pflichten nicht nachkommen. Die anschließende Diskussion und der von der Delegiertenversammlung mit großer Mehrheit angenommene Leitantrag zur Klimaschutzpolitik zeigte eine große Übereinstimmung der Anwesenden mit dieser Vorstellung.
Bei der anschließenden Vorstandswahl gab es für viele einige überraschende Veränderungen. Der bisherige Vorsitzende Edwin Massalsky, der sein Amt an Dr. Franz-Georg Rips abgab, bleibt dem Vorstand als Schatzmeister erhalten. Drittes Vorstandsmitglied ist wie in den Vorjahren Dr. Regine Grabowski als Schriftführerin. Der scheidende Schatzmeister des Vereins, Christoffer Richartz, wurde mit großem Dank für seine 25-jährige Arbeit zum Ehrenmitglied des Vorstandes ernannt. Der Presse erklärte Rips anschließend: „Ich bin stolz, dass ich in den kommenden Jahren den größten Mieterverein im Deutschen Mieterbund (DMB) verantwortlich mitgestalten darf. Der Deutsche Mieterbund als Dachverband von 322 Mietervereinen in Deutschland und sein Landesverband Berlin werden von dieser Personalunion gleichermaßen profitieren.“ Dr. Franz-Georg Rips ist seit 2007 Präsident des DMB.
ah
MieterMagazin 6/08
Das neu gewählte Führungsteam des Berliner Mietervereins: Dr. Franz-Georg Rips, Dr. Regine Grabowski, Edwin Massalsky
Foto: Sabine Münch
13.04.2013