Am 13. Mai starb die grüne Wohnungspolitikerin Barbara Oesterheld. Mit ihr verliert Berlin eine streitbare und geradlinige Kämpferin für die Rechte der Mieter.
Von 1995 bis 2006 war Barbara Oesterheld Mitglied des Abgeordnetenhauses. Sie gewann in ihrem Wahlkreis Kreuzberg als bundesweit erste Grüne ein Direktmandat für ein Landesparlament. Für die gebürtige Kreuzbergerin blieb der Bezirk immer ihr Lebensmittelpunkt.
Als bau- und wohnungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion kämpfte sie vor allem gegen die kopflosen Privatisierungen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, machte sich für Mieterschutzklauseln stark, kritisierte die verfehlte Förderpolitik im Sozialen Wohnungsbau und unterstützte Mieterinitiativen und Genossenschaftsgründungen.
2007 wurde sie zu einer der zwei Landesvorsitzenden der Berliner Grünen gewählt, Anfang 2008 gab sie das Amt jedoch krankheitsbedingt wieder auf. Barbara Oesterheld starb am 13. Mai 2009 in ihrer Kreuzberger Wohnung im Alter von 57 Jahren an einem Krebsleiden.
„Wir haben viele Jahre lang konstruktiv zusammengearbeitet. Barbara Oesterheld hat sich im Abgeordnetenhaus sehr stark für die Belange der Mieter eingesetzt“, erklärt Vize-Hauptgeschäftsführer Reiner Wild für den Berliner Mieterverein.
Jens Sethmann
MieterMagazin 6/09
Streitbar und geradlinig: die grüne Wohnungspolitikerin Barbara Oesterheld
Foto: Kerstin Zillmer
07.04.2013