Erst kommen die Künstler, dann die Clubs, Galerien und Sushi-Läden. Und eines Tages wacht man mitten in einem Wohlstandsbürgerparadies mit glattgeputzten Fassaden und properen Kinderspielplätzen auf.
Als den Filmemachern Teresina Moscatiello und Jakob Rühle die Modernisierungsankündigung für ihre Wohnung in der Lychener Straße 64 im Prenzlauer Berg ins Haus flatterte, entstand die Idee, den Sanierungsprozess mit der Kamera zu begleiten. Der Film, der im April Premiere hatte, lässt Mieter wie Sanierer gleichermaßen zu Wort kommen. Er dokumentiert zunächst das Zusammenwachsen der Hausgemeinschaft vor dem Hintergrund eines gemeinsamen Interesses an der Sanierungsabwehr, doch am Ende kommt es allen nur noch auf die Höhe der Abfindungszahlungen an. Heute wohnt keiner der ursprünglichen Bewohner mehr im Haus. Der Film zeigt ein typisches Beispiel für die Sanierungspraxis in Berliner Altbauquartieren.
Elke Koepping
MieterMagazin 6/10
Filmplakat „Lychener Straße 64 –
Berlin Prenzlauer Berg“
„Lychener 64 Berlin-Prenzlauer Berg“
ist vom 3. bis 9. Juni im Kino „Krokodil“
in der Greifenhagener Straße 32 zu sehen.
Eintritt 6,50 Euro,
Tel. 44 04 92 98,
www.kino-krokodil.de
15.04.2017