Die auf dieser Seite abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 4/2012, Seite 9, Udo Hildenstab:
„Deutsche Realitäten – Salopp“
Veralteten Duden im Regal?
Ich weiß zwar nicht, welche – wahrscheinlich ältere – Duden-Ausgabe Ihr Autor Udo Hildenstab oder der in seinem Beitrag erwähnte Rechtsanwalt Müller verwenden. Jedenfalls möchte ich zur „Ehrenrettung“ des Dudens auf den Eintrag unter dem Stichwort „Neger“ in der aktuellen Duden-Ausgabe (25. Auflage, 2009) verweisen. Dort heißt es recht unmissverständlich: Neger, der; -s, – [lat.] (wird häufig als diskriminierend empfunden; s. Kasten).
Und im erwähnten Kasten steht dann der folgende Text: „Viele Menschen empfinden die Bezeichnungen Neger, Negerin heute als diskriminierend. Alternative Bezeichnungen sind Schwarzafrikaner, Schwarzafrikanerin, Afroamerikaner, Afroamerikanerin, Afrodeutscher, Afrodeutsche; in bestimmten Kontexten auch Schwarzer, Schwarze. Vermieden werden sollten auch Zusammensetzungen mit Neger wie Negerkuss, stattdessen verwendet man besser Schokokuss.“
Hat denn Ihre Redaktion die Angaben in dem erwähnten Beitrag nicht überprüft? Oder haben Sie selber etwa noch einen Duden von „was weiß ich wann“ in Ihrem Redaktionsbücherregal zu stehen? In beiden Fällen besteht wohl Handlungsbedarf.
W. Frey per E-Mail
Der Autor hat sich – wie im Beitrag und in der Fußnote dargelegt – der Online-Ausgabe des Dudens bedient.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 4/2012, Seite 14 ff, Birgit Leiß:
„Des Guten zu viel? Expertenstreit um die Wärmedämmung“
Heiße Luft
Seit geraumer Zeit verfolge ich aus Interesse an der Umwelt diese Diskussion. Bei allen Darstellungen fehlt mir die Aufstellung einer Gesamtenergiebilanz, angefangen bei Erkundung und Erschließung von Lagerstätten, der Förderung der Rohstoffe samt Umweltverschmutzung, Beseitigung der Schäden, Renaturierung, Transport, höchst energieaufwendige und umweltbelastende Verarbeitung und so weiter.
Dann noch der Verputz – kleber- und elastomerhaltig, versetzt mit Bioziden. In der Schweiz haben Forschungen gezeigt, dass die Umweltbelastung durch Letztere derjenigen durch die Landwirtschaft entspricht, hier und da sogar übertrifft. Hinzu kommt die Entsorgung der nach 30 Jahren abgenutzten und unbrauchbar gewordenen Dämmmaterialien. Wenn man jetzt noch die Rechnung um biozidverursachte Krankheitskosten und verminderte Lebensqualität der Geschädigten erweitert, wird das Ganze vollends zum absurden Umwelttheater. Zudem haben Brandversuche mit Polystyrol-Platten ergeben, dass auch die perfekte Verlegung des Materials zur Katastrophe führen kann und selbst im Versuchsaufbau kaum beherrschbar war. Auch alternative Dämm-Materialien haben ihren energetischen und umweltlichen Preis. Insgesamt scheinen mir die Argumente eindeutig zugunsten der Kritiker, auch wenn Lobbyisten und Politiker mal wieder ihr privates Süppchen kochen.
Wäre es nicht vernünftiger, Baumaterialien beziehungsweise Bauweisen anzuwenden, die eingeschlossene Luftschichten sowie höhere Mauerstärken als Isoliermaterial nutzen? Stehende Luft, eines der effizientesten Dämm-Medien überhaupt – kostenlos und umweltfreundlich dazu. Nur, an der verdient niemand und Arbeitsplätze schafft sie auch nicht. Dafür lassen „fachkundige“ Politiker jede Menge heißer Luft ab, an der sich keiner wärmen kann.
B. Ulbrich per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 4/2012, Seite 10, Jens Sethmann:
„BGH zu Ferienwohnungen – Mietminderung berechtigt“
Touristen als Wohnlage-Verschlechterungs-Faktor?
Sie haben mehrfach über die Einschränkung der Wohnqualität durch Tourismus geschrieben: nächtlicher Lärm, laute Urlauber in Ferienwohnungen. Das möchte ich ergänzen. Anwohnerinnen und Anwohner der Torstraße, einer Verkehrsachse zwischen Ost und West, schwer befahren, schwer lärm- und feinstaubbelastet, sind seit ein paar Jahren zusätzlich und immer mehr geplagt. Zwischen Rosa-Luxemburg-Platz und Rosenthaler Platz haben sich etliche große Hostels angesiedelt. Kneipen, Restaurants und Diskotheken haben sich extrem vermehrt. Immer häufiger und vor allem am Wochenende ziehen nachts grölende und kreischende Trupps über die Straße und zerschlagen ihre Bier-, Wein-, Prosecco- oder Schnapsflaschen auf dem Pflaster. Männer erleichtern sich in Hauseingängen statt auf dem Disko-Klo, fast jeden Morgen stehen stinkende Urinpfützen vor und hinter der Haustür. Für Anwohner lässt sich schwer nachvollziehen, warum solche Gegenden als „mittlere Wohnlage“ laut Mietspiegel gelten. Es wird Zeit, dass solche Zustände als abwertendes Kriterium aufgenommen werden.
R. Nünning per E-Mail
MieterMagazin 6/12
30.03.2013