Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Degewo kündigte den Neubau von 720 Wohnungen an. Mehr als die Hälfte davon sollen ab 2014 in der Gropiusstadt entstehen. Zusätzlich hat der Degewo-Vorstand für steigende Mieten geworben.
Die Degewo hat auf eigenem Grund und Boden Platz für 565 Wohnungen ausgemacht, außerdem will sie zwei Flächen ankaufen, auf denen weitere 155 Wohnungen entstehen können. Ab 2013 soll in Köpenick und Marienfelde mit dem Bau der ersten neuen Wohnungen begonnen werden, der Löwenanteil mit 400 Wohnungen soll allerdings in der südlichen Gropiusstadt entstehen.
„Die Gropiusstadt ist bis auf den heutigen Tag ein hochattraktives Wohngebiet“, sagt Degewo-Vorstand Frank Bielka. In den letzten Jahren hat die Degewo in der Großsiedlung 1000 Wohnungen modernisiert, bis 2016 werden hier 92 Millionen Euro in die Sanierung investiert.
Die geplanten Neubauten sollen sich an den Strukturen der Gropiusstadt orientieren, an Hochhäuser ist jedoch nicht gedacht. Kleine Einheiten mit bis zu vier Geschossen sind vorgesehen. „Wir werden im Durchschnitt mit einer Miete von mindestens acht Euro pro Quadratmeter rechnen müssen“, schätzt Bielka. Mit intelligenten Grundrissen will man die Fläche der Wohnungen möglichst klein halten, damit die Gesamtmiete bezahlbar bleibt. Der Bau der 720 Wohnungen wird schätzungsweise 100 Millionen Euro kosten.
„Investitionen sind nur möglich, wenn Erträge erwirtschaftet werden“, erklärt Bielka. Sein Vorstandskollege Christoph Beck ergänzt: „Wenn wir unseren gesellschaftlichen Auftrag erfüllen sollen, sind wir auch auf dauerhafte Mietsteigerungen angewiesen.“ In diesem Jahr strebt sie an, die konzernweite Durchschnittsmiete von 5,19 Euro pro Quadratmeter auf 5,28 Euro anzuheben. „Die Degewo steht dafür, mit Mietsteigerungen verantwortungsvoll und moderat umzugehen“, versichert Frank Bielka.
Jens Sethmann
MieterMagazin 6/12
In der Gropiusstadt hat die Degewo noch Platz für Neubauten
Foto: Jens Roetzsch
19.03.2013